Rezension

Gute Idee, aber leider Mittelmaß

Catching Feelings -

Catching Feelings
von Kira Licht

Bewertet mit 3 Sternen

Da ich schon viele Bücher von Kira Licht gelesen habe und ich ihre Ideen immer wirklich toll finde, war ich auf „Catching Feelings“ wirklich gespannt, vor allem da der Klapptext auch sehr interessant klang. Lys will sich mit ihrem Vater aussöhnen und kommt daher nach langer Abwesenheit zurück in ihre Heimat Alaska. Dort trifft sie auf Zane, ist ihm aber misstrauisch gegenüber, weil sie glaubt, dass ihr Vater ihn angestellt hat, um sie im Auge zu behalten. Dabei ist Zane ein Umweltaktivist und spioniert ihren Vater aus, weil er glaubt, dass er illegale Geschäfte macht und er ist überzeigt, dass Lys darin verwickelt ist. Doch beide fühlen sich immer mehr zueinander hingezogen.

Ich fand die Idee wie gesagt sehr interessant, doch leider war die Umsetzung nicht sonderlich gut gelungen. Das lag zum einen daran, dass trotz Lektorat recht viele Fehler drin sind, wodurch ich im Lesefluss öfters gestört wurde, was ich überhaupt nicht mag und es dann so Fehler gab, wie dass sie erst einen ziemlichen Hunger hatte, in die Küche geht, sich Sandwiches macht, dann aber mit ihrem Stiefbruder redet, dass ihr so auf den Magen schlägt, sodass sie dann keinen Hunger mehr hat, wieder in ihr Zimmer geht, wo sie dann plötzlich völlig vollgefuttert und gesättigt ins Bett geht. Was ja aber nicht sein kann, weil sie die Sandwiches dann ja gar nicht mehr gegessen hatte, weil es hieß, dass sie durch das Gespräch kein Hunger mehr hatte… Nur ein Beispiel. Zudem kommen noch Wortfehler, fehlende Wörter oder Anführungszeichen usw. Dann wurde immer wieder gesagt, dass Lys eine Dunkelheit in sich trägt, die raus möchte, was sie in der Vergangenheit getan hat, indem sie, als sie kurz nach dem Tod ihrer Mutter erfahren hat, dass ihr Vater mit Cheryl fremdgegangen ist und dieser sie in das Elternhaus holt, Plakate in der Stadt aufgehängt und Cheryl ziemlich beleidigt hat. Da hat sie ihre dunkle Seite gezeigt. Aber sonst wurde diese ach so dunkle Seite irgendwie nie weiter thematisiert oder kam zur Geltung, was ich dann nicht gut gelungen fand. Wieso wurde das so oft erwähnt, wenn aber nichts weiter kam, als nur diese Plakatgeschichte? Diese ganze Sache fand ich eh merkwürdig, da irgendwie die ganze Stadt und die Familie nur sauer auf Lys war. Keiner hat sie wirklich in Schutz genommen, obwohl sie gerade ihre Mutter verloren hatte und sie ein Teenager gewesen war. Dazu hatte sie gerade frisch erfahren, dass ihr Vater ihre geliebte Mutter, die eben gerade verstorben war, betrogen hatte und diese wird ihr auch noch im Elternhaus mit deren zwei Kindern einfach ungefragt vor die Nase gesetzt. Das ist sehr viel für ein junges Mädchen. Und jeder gibt nur ihr die Schuld, keiner hat sie wirklich in Schutz genommen, nicht einmal ihr Vater. Außerdem hätte ich da gerne ein Gespräch gehabt, dessen Seite zu allem gehört, irgendeine Erklärung, aber da gab es auch rein gar nichts, was ich auch zu wenig fand.

Im Mittelteil wurde auch sehr viel erwähnt, was ich nicht wirklich vom Belangen sah und damit hat es sich ein wenig gezogen, wogegen das Ende sehr schnell und fast schon hektisch wurde. Da ist so viel passiert und es wirkte irgendwie unfertig. Als ob das alles schnell fertig werden müsste. In Bezug auf Zane und seine Seawolves, so nennt sich seine Umweltaktivistengruppe, kam es mir ungenügend vor, dass die irgendwie so nebenbei abgehandelt wurden, ein Gespräch mit Lys Tante May hätte ich mir auch gewünscht, etc. Es hat sich irgendwie unfertig angefühlt. Das fand ich wirklich schade, weil die Grundidee war wirklich toll. Ebenso das Setting. Das kleine Städtchen und die Läden waren so schön geschrieben, dass ich mir sehr gut vorstellen konnte, wie es da war, die Charaktere waren an sich auch gut herausgearbeitet, bis auf die Sachen, wie Lys angebliche Dunkelheit, die nicht wirklich thematisiert wurde. So konnte mich das Buch leider nicht so wirklich überzeugen. Es war gut und paar Sachen, wie das erste Zusammentreffen zwischen Lys und Zane haben mich auch unglaublich erheitert, aber dennoch sind es für mich nur drei Sterne.