Rezension

Gute Idee, an der Umsetzung hätte man noch feilen können.

Die Achse meiner Welt - Dani Atkins

Die Achse meiner Welt
von Dani Atkins

Bewertet mit 3.5 Sternen

Rachels Leben verläuft in gut geregelten Bahnen, doch dann erschüttert ein Ereignis ihre ganze Welt. Bei einem Unfall kommt ihr bester Freund Jimmy ums Leben, weil er ihres retten wollte.
Fünf Jahre später konnte Rachel diese Schuldgefühle auch weiterhin nicht ablegen und so zog sie weg nach London und begann ein Leben das sie nie leben wollte.
Als ihre beste Freundin Sarah in ihrer alten Heimatstadt heiraten will, muss Rachel sich der Vergangenheit stellen und zurückkehren.
Als sie den Mut fasst und Jimmys Grab besucht, bricht sie unter höllischen Kopfschmerzen und mit dem Verlust ihrer Sehkraft zusammen.
Als sie im Krankenhaus wieder zu sich kommt, findet sie nicht nur ihren Vater vor, bei dem von Krabs keine Spur mehr zu geben scheint sondern auch ihren toten besten Freund Jimmy, dem es an nichts fehlt...

Die Gestaltung gefällt mir unglaublich gut, nicht nur, dass es unglaublich schön anzuschauen ist, es ist zudem einfach eine treffende Darstellung der Geschichte.

Auf dieses Buch hab ich mich sehr gefreut, weil die Idee an sich sehr kreativ ist und unglaublich viele gute Ansätze bietet.
Und auch wenn mir die Geschichte in seiner Gesamtheit gut gefallen hat, gab es für mich hier und dort ein paar Störfaktoren.

So war die Handlung für mich beispielsweise von vorne herein absolut durchsichtig und die Handlung wartete nicht mit der geringsten Überraschung auf, alles verlief genau so wie ich es erwartet hatte. Prinzipiell ist das schon okay, aber hier hätte ich mir dann doch ein paar Aha-Momente gewünscht die hier und da für neue Spannung und Begeisterung sorgen. Gerade auch weil man schon merkt, dass dieses Buch auf genau solche überraschenden Momente hin spielt.

Besonders schade fand ich allerdings, dass ich so manche Probleme mit der Protagonistin, Rachel, entwickelt habe.
An und für sich ist sie eine sympathische Person, die ich mochte und auch lieb gewinnen konnte, so dass ich mich mit ihr freuen aber auch trauern konnte, je nach Situation.
Ihr Verhalten allerdings war in einigen Momenten absolut nicht für mich nachzuvollziehen und sie legte eine solche Naivität und Begriffsstutzigkeit an den Tag die echt nicht wahr sein konnte. Das wurde irgendwann nicht nur nervig, die Handlung wurde dadurch auch unnötig aufgehalten.

Die Nebencharaktere des Buches sind für meinen Geschmack etwas zu kurz geraten und man hat hier viel an den gängigen Stereotypen bedient.
Dennoch konnte ich auch hier viele sehr lieb gewinnen, insbesondere Rachels Vater hat es mir da ordentlich angetan.
Er ist ein sehr liebenswerter Vater der sich viel um Rachel sorgt, ihr aber dennoch die Freiheit lässt ihr Leben so zu leben wie sie es will und der immer da ist, sollte sich ein Weg mal als falsch erweisen.
Er war quasi der Traumpapa schlecht hin. ;)
Bei vielen anderen Nebencharakteren fand ich es schade, dass sie für Rachel zwar wichtig waren, sie aber ab einen gewissen Punkt komplett verloren gingen und kaum noch vorzufinden waren, das fand ich wirklich schade und auch nur wenig verständlich nach dem was mit Rachel geschah.

Ansonsten hat mir insbesondere das Ende gefallen, das zwar nicht überraschen konnte aber mit unglaublich viel Gefühl und eine sehr schöne Art auf Papier gebracht wurde. Ein guter Ausgleich zu dem doch sehr schlichten und wenig schnörkelhaften Schreibstil der restlichen Geschichte.

Ein Buch das Spaß macht und für einige Stunden berührende Unterhaltung darstellt, dennoch hätte man mehr aus der ganzen Idee rausholen können, die wirklich gut ist.