Rezension

Gute Idee, gut umgesetzt

Der Angstmann - Frank Goldammer

Der Angstmann
von Frank Goldammer

Bewertet mit 5 Sternen

Die verheerende Bombardierung Dresdens zum Dreh- und Angelpunkt eines Kriminalromans zu machen, ist eine überraschende Idee, die der Autor Fraank Goldammer sehr gut umgestzt hat.

Ende 1944 wird der Kriminalinspektor Max Heller zu einem Tatort gerufen. Dort findet er die bestialisch zugerichtete Leiche einer Frau, die als eine Krankenschwester aus einer nahe gelegenen Klinik identifiziert wird. Weitere Opfer werden ähnlich zugerichtet aufgefunden. Unter den erschwerten Bedingungen des Krieges (Polizeipersonal ist an die Front abkommandiert worden, ein Pathologe steht ebenfalls nicht zur Verfügung) macht sich Heller auf die Suche nach dem Täter, über den in der Bevölkerung schnell als "Der Angstmann" gesprochen wird. Durch die Umgruppierungen bedingt, die der NS-Staat im Polizeiwesen vorgenommen hat, untersteht Heller dem SS-Mann Klepp, der an schnellen, politisch genehmen Lösungen interessiert ist, die aber der Ermittlungsarbeit nicht standhalten. So begibt sich der Kriminalkommissar des nachts auf Streife, in der Hoffnung, so dem Täter auf die Spur zu kommen. Ausgerechnet am 13.2. steht er kurz vor dessen Ergreifung, doch die Bombennacht kommt ihm dazwischen.

Monate später, der Krieg ist beendet, Dresden von den Sowjets besetzt, erfährt der Privatmann Heller von einem erneuten Mord nach dem Modus des Angstmanns. Ebenso wie zuvor die Nazis scheinen auch die Sowjetbehörden kein Interesse an einer umfassenden Klärung der Mordserie zu haben, für sie ist der Entdecker der Leiche auch der Täter. Nicht zuletzt um einen Unschuldigen zu retten, nimmt Heller kontakt zur russischen Militärverwaltung auf. Gemeinsam mit einem Politkommissar nimmt er erneut die Spur auf. Dabei entwickelt sich zwischen den beiden ein sprödes Freundschaftsverhältnis.

Der Autor war mir bisher unbekannt, aber die Grundidee des Romans machte mich neugierig. Um es kurz zu sagen, die Neugier hat sich ausgezahlt, der Roman überzeugt auf ganzer Linie.

Kommentare

Nelebooks kommentierte am 28. November 2016 um 09:08

Muss ich auch unbedingt noch lesen!