Rezension

Gute Idee - Schlechte Umsetzung

Everlasting Love - Gefährliches Schicksal - Lauren Palphreyman

Everlasting Love - Gefährliches Schicksal
von Lauren Palphreyman

Bewertet mit 1 Sternen

Ich habe mir den Klappentext durchgelesen und das Buch hörte sich sehr vielversprechend an. Liebesgeschichte mit Seelenpartner und Mythologie? Perfekt für mich, dachte ich... Leider hat mir die Umsetzung so gar nicht gefallen.

Cover: Das Cover ist nicht so schlimm wie der Inhalt, man erkennt nur fast nichts. Die Lichter unten am Buch finde ich ganz süß und traumhaft. Die Farben passen gut zusammen und ich finde es sogar schön wie sie sich ineinanderblenden und verwischen. Es ist halt nichts besonderes, Cover wie dieses gibt es wie Sand am Meer. Ich hasse es nicht, werde es aber sofort wieder vergessen. Was mir sehr gefällt, ist wie der Titel aufgebaut ist. Der Titel, Autorenname und Untertitel sind schön miteinander verbunden Charaktere: Lila Black: Mit der Protagonistin kam ich gar nicht klar. Ich fand sie absolut nervig und unlogisch... Sie hat einen ganzen Sommer lang E-Mails ignoriert, nur um dann bei Cupid schwach zu werden? Glaubt sie jetzt an Seelenpartner die füreinander bestimmt sind oder nicht? Ich habe das ganze Buch gelesen - das sind über 400 Seiten - und ich kann keine einzige Eigenschaft nennen , geschweige denn ein Hobby von ihr. Wie verbringt sie ihren Tag? In welchem Umfeld ist sie aufgewachsen? Ich brauche Infos und einzigartige Charaktere, die die Geschichte vorantreiben! Cupid: Verstehe ich auch nicht. Er ist zwar ein junger Liebesgott, hat aber gar keine Macht. Von einem Gott habe ich mir etwas mehr erwartet! Dafür, dass er tausende Jahre alt ist, hat auch er überraschend wenig Substanz. Auch die Nebencharaktere sind nervig, handeln unlogisch oder sind für die Geschichte gar nicht wichtig. Es ist selten, dass ich in einem Buch gar keinen Charakter finde, der mir nicht sympathisch ist, aber Everlasting Love hat es geschafft. Setting: Ich glaube, dass das eine typische, amerikanische Kleinstadt sein sollte. Warum fallen dann ein paar unmenschliche Wesen und eine Dating Agentur, die keine Kunden annimmt, nicht auf? Und warum treiben sich ausgerechnet dort Cupids herum? Eine Hintergrundgeschichte oder etwas mehr Information wäre schön gewesen. Die Stadt ist für meinen Geschmack zu wenig beschrieben worden, ich konnte mir sie gar nicht richtig vorstellen. Den Namen habe ich auch sofort vergessen... Beginn: Es beginnt damit, dass Lila in den Laden kommt, um zu sagen, dass sie mit den E-Mails aufhören sollen. Im Brief wird allerdings erwähnt, dass diese Agentur im Hintergrund arbeitet, fällt ein großes Gebäude mitten in der Stadt da nicht auf? Schreibstil: Ich bin wirklich nicht anspruchsvoll, mir reichen ein paar Wortspiele, Redewendungen, oder etwas ähnliches und sofort mag ich den Schreibstil. Das hier war einfach nur grauenvoll. Kurze Sätze, unnötige Beschreibungen, unrealistische Dialoge und die Wiederholungen! Immer wieder wurden Phrasen wiederholt, wiederholt und wiederholt... Spannung ist auch nie aufgekommen. In der ersten Hälfte des Buches ist nichts passiert und in der zweiten habe ich mich nicht mehr wirklich dafür interessieren können. Positiv ist, dass man das Buch relativ flott liest. Zumindest fühlt es sich so ein, weil... nun ja, die meisten Kapitel haben gerade mal 5 Seiten. Meinung: Es gibt viele Punkte die ich noch ansprechen will. Leider sind keine davon positiv. Ein großer Teil des Buches soll die Mythologie sein, am Anfang ist die aber sehr nervig und eintönig. Es gibt verschiedene Arten von Pfeilen, die alle eine andere Wirkung haben. Natürlich hängt diese Wirkung auch von der Person ab. Und wenn der Mars und der Saturn in einer Vollmondnacht am 27. Jänner um 22:33 normal zueinander stehen und im selben Moment ein kleines, braunes Kätzchen in Uruguay niest, hat der Pfeil natürlich eine ganz andere Wirkung als zuvor. Das ist jetzt natürlich ein dummes, übertriebenes Beispiel von mir, aber so hat es sich angefühlt. Es wird auch gesagt, dass die Pfeile altmodisch sind und die Agentur sie nicht mehr benutzt... Warum sind sie dann ein großer Teil der Geschichte und kommen in jeder Kampfszene vor? Zum Ende hin wird die Mythologie etwas besser, aber ganz überzeugen konnte sie mich nicht. Schade eigentlich. Der wichtigste Part der Geschichte ist, dass ein Cupid gar keinen Match haben darf. Warum? Steht so im Gesetz. Das ist die Erklärung. Warum das im Gesetz steht fragt natürlich niemand... Die Liebesgeschichte ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Es fühlt sich so an, als würden einfach 100 Seiten im Buch fehlen... Logikfehler gibt es noch mehr. Ich will nicht spoilern, aber das was mit Lilas Freundin passiert, macht für mich gar keinen Sinn... Vielleicht lese ich in letzter Zeit etwas zu viel Science Fiction, aber ich hätte mich echt gefreut, wenn zumindest die neuen Technologien, die die Agentur benutzt, besser erklärt wären. Wieder einmal konnte ich mir nur wenig darunter vorstellen. Fazit: Ich dachte, wir hätten Twilight in den 2000er Jahre gelassen... Leider wurde eine gute Idee mit viel Potenzial so schlecht umgesetzt. Schlechte Charaktere ohne Inhalt, ein sich wiederholender Schreibstil, zusammenhangsloser Inhalt und tausende Logikfehler. Aber wenn du auf Charaktere und Schreibstil keinen Wert legst und dir Twilight gefallen hat, dann ist das das perfekte Buch für dich... Mich konnte es nicht überzeugen und ich hasse es wirklich das zu sagen, aber... es gibt nur einen Stern von mir.