Rezension

Gute Idee - verwirrendes Ende

Schattenjunge
von Carl-Johan Vallgren

Inhalt

Im Jahre 1970 wird ein kleiner Junge in der U-Bahn Stockholms entführt und man findet nie heraus, was damals geschehen ist. Mehr als 40 Jahre später verschwindet auch sein jüngerer Bruder und so wird Danny Katz ein Ex-Junkie und alter Freund des Verschwundenen von dessen Frau angeheuert um diesen zu finden. Danny taucht immer weiter in die Familiengeschichte ein und deckt das ein oder andere Geheimnis der Familie auf.

Meinung

Zunächst einmal lässt sich das Buch sehr gut und flüssig lesen. Dadurch kommt man dann glücklicherweise auch über die teils sehr ausufernden Beschreibungen hinweg, welche in regelmäßigen Abständen auftreten. Zum Teil scheinen diese für den Zusammenhang des Buches unerheblich zu sein. So wird immer wieder Dannys Vergangenheit in allen Details beschrieben, was nicht immer zum Buch beiträgt.

Insbesondere das Ende des Buches lässt mich zwiegespalten zurück. Zum einen kann man schon 100 Seiten vor dem Ende erschließen, wer der Täter ist und doch zieht sich die Handlung immer noch weiter und weiter – auf der anderen Seite hat man das Gefühl, dass der Autor gegen Ende nur noch versucht hat alle Handlungsfäden zusammenzuführen und das Buch schnell zu Ende zu bringen. Dadurch wirken die Zusammenhänge in diesem letzten Teil oft sehr wirr und unverständlich: Zwar ist eben schon klar, wer dahinter steckt und was das Motiv ist, doch die tieferen Zusammenhänge werden nicht auf Anhieb klar. Teilweise hatte ich hier das Gefühl, dass manche Sätze nur wenig Sinn ergeben und dass die Gespräche der Protagonisten nicht aufeinander abgestimmt sind.

Fazit

Sehr gute Ideen, die zu Anfang auch gut umgesetzt wurden, die am Ende jedoch einiges vermissen lassen. Im Laufe des Buches wird immer wieder Spannung aufgebaut, zum Teil werden die Situationen jedoch nicht plausibel aufgeklärt und das Ende lässt mich immer noch ein wenig ratlos zurück. Eine eventuelle Fortsetzung müsste ich persönlich nicht unbedingt lesen.