Rezension

Gute Lovestory, wenig Japanfeeling

Ein Sommer in Tokio - Brenda St. John Brown

Ein Sommer in Tokio
von Brenda St. John Brown

Meinung

Vorab möchte ich mich herzlich bei, Egmont Lyx Verlag für das zugesandte Rezensionsexemplar bedanken! 

Das Cover der deutschen Ausgabe finde ich, was den Inhalt betrifft, sehr viel passender, als das Original Cover. Mit den Kirschblüten, die von oben herabfallen und der Stadt im Hintergrund, verspürt man gleich diesen japanischen Charme.
Leider musste ich beim Lesen feststellen, dass dieser Charme in gewisser Weise vorhanden war, aber letztendlich unterging. Natürlich steht hier die Liebesgeschichte zwischen Zosia und Finn im Vordergrund, dennoch hätte ich einfach mehr Tokio erwartet. Zumal man durch den Titel ja darauf hofft.
Die Geschichte fängt damit an, dass Zosias Vater aus beruflichen Gründen nach Tokio muss. Da er sich dafür entscheidet das Haus zu verkaufen, weil Zosia nach dem Sommer studieren wird, begleitet sie ihn den Sommer über ins Land der aufgehenden Sonne. Unerwarteter Weise trifft sie bei einem Abendessen auf einen alten Bekannten. Finn. Seine Mutter hat es ebenfalls nach Tokio verschlagen, weshalb die zwei sich entschließen die Stadt unsicher zu machen. Sie lernen sich kennen und verlieben sich ineinander.
Allerdings versucht Finn Zosia immer wieder auf Abstand zu halten bzw. ihr deutlich zu machen, dass er nicht gut genug für sie sei. Man liest schnell heraus, dass Finn eine schwere Vergangenheit hinter sich hat und dass er sich davor fürchtet. Er hat Angst Zosia zu verletzen, dennoch kann er es nicht lassen sich mit ihr zu treffen und den Sommer zu verbringen.
An und für sich ist es eine schöne Liebesgeschichte. Nichts wirklich Neues, man hat vieles schon mal gelesen. Zum Weiterlesen motivieren konnte ich mich nur durch Finn, weil er ein interessanter Typ ist. Wenn die Autorin sich auch ein wenig dem Klischee Bad Boy bedient hat. Die Tatsache, dass er sich selbst als kaum ehrlich bezeichnet und er unnahbar sein soll, hat einfach meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Der Schreibstil der Autorin ist jetzt nicht sonderlich herausstechend. Ich hatte anfangs sogar ziemliche Probleme in das Buch reinzukommen, weil sie im Präsens schreibt. Nach den ersten zwei bis drei Kapitel hatte ich mich dann soweit daran gewöhnt, dass ich mich ganz auf die Handlung konzentrieren konnte. Was mir aber aufgefallen ist, dass die Autorin manchmal sehr in der Handlung springt. Im einen Moment liegen die Protas auf dem Sofa und schauen einen Film und im nächsten sind sie nackt. Hat die Kleidung sich in Luft aufgelöst? Was ich sagen möchte ist, dass mir die Szenen dazwischen gefehlt haben. Die hätte man ausführlicher beschreiben können.

Fazit

Eine schöne Liebesgeschichte, die ein wenig erotisch angehaucht ist. Leider kommt das Japanfeeling ein bisschen zu kurz. Wer sich daran aber nicht stört, dem kann ich das Buch empfehlen.

Bewertet mit 3,5 von 5 Lilien