Rezension

Gute Nacht? Jetzt nicht mehr!

Der Nachtwandler - Sebastian Fitzek

Der Nachtwandler
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

# erster Satz #
Der Patient lag noch nicht einmal eine halbe Stunde auf der Station, und schon macht er Ärger.

# Inhalt #
Völlig überstürzt und panisch verlässt Natalie die gemeinsame Wohnung. Sie sieht schlimm zugerichtet aus und lässt nicht mit sich reden. Während Leon anfangs glaubt wieder in einem viel zu tiefen Traum „festzustecken“, muss er doch bald erkennen, dass seine gesamte Welt aus den Fugen geraten ist. Schon als Kind litt Leon unter Schlafstörungen und Schlafwandeln, er hatte sich eigentlich als „geheilt“ angesehen. Doch kann es sein, dass er während des Schlafwandelns seine geliebte Natalie geschlagen und missbraucht hat? Einen schlimmen Zwischenfall hatte es in seiner Kindheit gegeben, aber hatte man ihm nicht versichert er wäre „harmlos“? Nun ist er auf sich allein gestellt und erinnert sich an seine Therapiesitzungen in seiner Kindheit. Damals hat eine Kopfkamera ihm geholfen herauszufinden, was er während des „Nachtwandelns“ macht. Erneut mit einer Kopfkamera ausgestattet legt er sich schlafen und betrachtet am folgenden Morgen das Video. Und so entdeckte Leon sein zweites Leben...während er schläft..

# Zitat #
Sie existiert. Sie ist kein Traum.

# mein Eindruck #
Habt ihr auch schon mal etwas im Schlaf getan, woran ihr euch bei bestem Willen nicht mehr erinnert? Ich rede gerne im Halbschlaf ^^ Mein Freund behauptet das zumindest (ich glaube ja nicht daran * hihi * ) Allerdings hat dieses Buch mich sehr nachdenklich zurück gelassen. „Was wäre wenn...“ ist eine häufige Überlegung gewesen, die mich während des Lesens beschäftigte. Das wiederum zeigt das große Talent Fitzeks: auch wenn es von Seite zu Seite dramatischer wird, kann man es sich leider noch immer als „real“ vorstellen. Das Grauen ist nicht nur irre Fiktion, die völlig überdreht scheint, sondern könnte so passieren. Könnte mich erwischen, dich erwischen oder deinen Nachbarn? Szenarien laufen in Endlosschleife in meinem Kopf ab..
Sollte man deshalb lieber die Finger von „Der Nachtwandler“ lassen und Fitzek ganz abschwören? Ein klares „Nein“! NIEMALS! Denn wer „den Thrill“ liebt, kommt an ihm nicht vorbei. Auch „Der Nachtwandler“ konnte mich von den ersten Seiten an begeistern. Wie bei Sebastian Fitzek üblich, wird man direkt in die Geschichte geworfen und ordentlich durchgewirbelt und am Ende kommt man mit ner ordentlichen Gehirnwäsche irgendwie wieder raus, aber natürlich erst, wenn man sich durch die guten 300 Seiten gefressen hat!
In diesem Sinne wünsche ich eine geruhsame Nacht und zauberhafte, bewegte Träume ;) und vergesst die Kamera nicht......