Rezension

Gute Sci-Fi-Story, die jedoch nur sehr langsam an Fahrt aufnimmt, aber dann abenteuerlich wird

Constellation - Gegen alle Sterne
von Claudia Gray

Bewertet mit 3 Sternen

~~Das Cover:
Constellation hat ein wundervolles Cover. Es zeigt das Profil eines Kopfes einer jungen Frau. Um sie herum das Weltall mitsamt einer Sternenkonstellation. Die Farben sind recht dunkel, teilweise noch mit verschiedenen Rottönen. Die Sterne sind natürlich schön hell und strahlen.

Die Geschichte:
Noemi ist 17, lebt auf dem Planeten Genesis, der sich im Krieg mit der Erde befindet, und gehört zu den Soldaten, die sich freiwillig gemeldet haben, um an der Masada-Offensive, einem Himmelfahrtskommando im Weltall, teilzunehmen. Noemi ist Waise und ist bei der Familie ihrer besten Freundin Esther aufgewachsen. Bei einem Übungsmanöver werden sie jedoch angegriffen und Noemi muss Esther retten. Abel sitzt seit 30 Jahren im Raumschiff Dädalus fest. Er ist ein Mech, eine hochintelligente menschenähnliche Maschine, die von Burton Mansfield erschaffen und nun in der Dädalus zurückgelassen wurde. Noemi sucht nun auf der Dädalus Hilfe für die verletzte Esther und trifft dort auf Abel, der sie einerseits töten, ihr andererseits aber auch gehorchen muss ...

Meine Meinung:
Zum ersten Mal habe ich auf Instagram von diesem Buch gelesen. Dort haben es mehrere Bookstagramer vorgestellt und ich war begeistert von dem hübschen Cover. Auch nach der Inhaltsangabe war ich gespannt auf die Sci-Fi-Geschichte im Weltall. Am Anfang fiel es mir schwer, mich in Noemis Welt zurechtzufinden. Sie lebt auf dem Planeten Genesis, hat nur eine Freundin, deren Familie sie aufgenommen hat und nun ihre Ersatzfamilie ist, und will sich für einen Krieg in einer Angriffsoffensive opfern. Sehr mutig von ihr, aber sie glaubt halt an die Offensive. Im Weltraum landet sie dann auf Abels kleinem Schiff, sie greifen sich an, aber dann stellt sich heraus, dass er ihren Befehlen folgen muss. So erfährt Noemi eine wichtige Information, die ihre gemeinsame Reise auf verschiedene Planeten in Gang setzt.

Die Beiden reisen also von Kismet über Cray und Stronghold zur Erde, jedoch müssen sie zwischendurch viele Hindernisse bewältigen, vor ihren Verfolgern fliehen und ihre selbst gestellte Aufgabe erfüllen. Dabei lernen sie Verbündete, aber auch Gegner kennen. Doch all das ist irgendwie nebensächlich, denn es geht doch irgendwie eher um Abel, der sich verändert, der auch auf anderem Wege besonders zu sein scheint. Er empfindet Sympathie gegenüber Noemi und hilft ihr, auch wenn er es nicht mehr muss. Er ist menschlicher als alle anderen geschaffenen Maschinen, was von Mansfield genau so geplant war, denn er braucht Abel. Was ich jedoch nicht so wirklich verstehe: Wieso lässt er ihn dann jahrelang in einem Raumschiff 'verrotten'? Nicht so wirklich nachvollziehbar.

Noemi ist sehr loyal gegenüber ihrem Heimatplaneten Genesis, würde für diesen sogar ihr Leben opfern, was ich echt krass finde, da sie noch so jung ist, aber andererseits nichts wirklich hat, für was es sich zu leben lohnt. Sie ist ziemlich skeptisch Abel gegenüber, doch diese Skepsis verfliegt im Laufe der Zeit. Sie merkt als erstes, dass Abel (abgesehen von seiner hohen Intelligenz) anders und besonders, ja fast schon menschlich ist. Die Beziehung zwischen ihr und Abel baut sich langsam auf, es gibt schon ein paar amüsante Szenen zum Schmunzeln, aber so richtig was wird es irgendwie nicht.

Toll sind übrigens die Wendungen der Geschichte, mit denen ich nicht gerechnet habe und die mich echt mit offenem Mund haben dasitzen lassen. Geschrieben ist das Buch übrigens aus der Erzählerperspektive geschrieben, mal für Noemi und mal für Abel. Das Ende ist ziemlich offen und lässt auf den zweiten Band warten, der im Original 'Defy the World' heißen wird. Wann dieser dann auf Deutsch erscheint, ist noch nicht bekannt.

Meine Bewertung:
Noemi und Abels Geschichte begann für mich ziemlich langsam, nahm jedoch im Verlauf der Geschichte an Fahrt auf und wurde dann noch abenteuerlich und actiongeladen. Beide Protagonisten durchleben Hoch und Tiefs. Ich finde es irgendwie schwierig, mich zwischen drei und vier Sternen entscheiden zu müssen. Ja, die Geschichte hat mir gefallen und auch das Cover ist toll, aber am Anfang konnte es mich nicht wirklich fesseln und ich musste mich aufraffen, es weiterzulesen. Deshalb vergebe ich drei Sterne.