Rezension

Gute, spannende Dystopie

Das Feuerzeichen - Rebellion - Francesca Haig

Das Feuerzeichen - Rebellion
von Francesca Haig

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nach dem Ende des ersten Bandes konnte ich kaum erwarten, wie die Geschichte um Cass weitergeht.
Ich habe den ersten Band kurz vor diesem hier gelesen und kann nur sagen, dass ich wirklich froh darüber bin. Ansonsten denke ich, wäre es mir sehr schwer gefallen, in die Geschichte einzutauchen, da es so gut wie keinen Rückblick gibt. Diesen Punkt führe ich hier jedoch nicht als Kritik auf, da es mich in diesem Punkt nicht betrifft.
Und ich muss einfach sagen: Ich mochte das Buch!
Es hat mir Spaß gemacht, konnte mich fesseln, ließ mich auf mehr hoffen.
Cass ist zwar nicht meine Lieblingsprotagonistin, dafür geht es mir immer viel zu sehr um sie und Zach, aber das wurde meiner Meinung nach immer wieder ausgeglichen durch Charaktere wie Piper und Zoe, die sie immer wieder daran erinnerten, dass die Welt nicht auf Cass gewartet hat.
An dieser Stelle jedoch muss ich den ersten Punkt anführen, der mich gestört hat. Ich sehe keinerlei Grund, weshalb Cass so wichtig sein soll. Ihre Visionen mal hintenan gestellt, verstehe ich nicht, weshalb sie es Wert sein sollte, Zach am Leben zu lassen. Die Argumentation erscheint mir viel zu schwach. Es wäre eine Art sinnloser Tod, doch einen wichtigen Ratsmann auszuschalten erscheint mir immer noch deutlich sinnvoller, als eine "durchgeknallte" Seherin zu behalten. Da hätte die Autorin sich durchaus etwas besseres einfallen lassen können.
Jedoch macht sie dies wieder damit wett, dass es kein Liebesdreieck gibt! Eine Dystopie, ein Jugendbuch UND KEIN LIEBESDREIECK! Ich war geradezu selig beim Lesen. 
Um jedoch wieder etwas Kritik zu äußern: Das Buch ist in gewisser Weise unlogisch. Niemand kann mir erzählen, dass die Charaktere ohne merkliche Schwierigkeiten einen Text von vor über 400 Jahren lesen können. Sprache wandelt sich immens und immer wieder. Vor allem über einen solch langen Zeitraum hinweg. Auch, dass ihnen zum Beispiel das Wort "Datenbank" gesagt wird und sie sich auf wunderliche Weise mehr oder weniger zusammenreimen können, was das sein soll. 
Jedoch fand ich die Einbringung der einzelnen "wissenschaftlichen" Artikeln beziehungsweise Beobachtungen gut. Es war eine nette Abwechslung und ergänzte die Geschichte. 
Alles in allem bekommt das Buch 4 Sterne von mir. Auch wenn es Punkte gibt, die fast "unverzeihlich" sind, wurde ich sehr gut unterhalten und nur darauf kommt es mir an. Immer wird geschrien nach einer Protagonistin, die unabhängig und eigen ist und Ecken und Kanten hat. Na bitte, hier ist eine.