Rezension

Gute Umsetzung des Themas Alzheimer

Small World - Martin Suter

Small World
von Martin Suter

Konrad Lang, Mitte Sechzig, vergisst zunächst immer wieder Kleinigkeiten. Zunächst schiebt er diese kleinen Schusseligkeiten auf den Alkohol, dem er mit Genuss zuspricht. Doch allmählich häufen sich die Vorfälle, sodass er irgendwann nicht mehr nach Hause findet, oder sich in der eigenen Wohnung nicht mehr zurecht findet. Schließlich bekommt er die Diagnose: Alzheimer. Als Begleiterscheinung dieser Krankheit fängt Konrad an sich an früheste Kindheitsmomente zu erinnern. Dieser Umstand macht der wohlhabenden Frau Elvira Senn Gedanken. An was genau kann Konrad sich noch erinnern? Denn wenn es nach ihr ginge, so bliebe die Vergangenheit vergangen.

Für mich hat Martin Suter hier ein Meisterwerk geschaffen. Es ist der erste Roman, den ich von Suter gelesen habe und er hat mir wirklich gut gefallen. Er schafft es mit einer gewissen Leichtigkeit ein so ernstes Thema wie Alzheimer als Thema seines Romans zu machen, ohne dabei zu übertreiben oder das ganze zu dramatisch zu machen. Ganz nebenbei erfährt man eine Menge über Alzheimer, sein Fortschreiten, sowie die Therapiemaßnahmen, mit denen man zumindest versucht das Ganze einzudämmen und das Ganze in einer sehr verständlichen Sprache - ohne medizinisches Kauderwelsch. Die kriminologische Nebengeschichte fand ich persönlich sehr stimmig. Sie hat dem Buch eine zusätzliche Spannung gegeben und es eben nicht nur auf die Krankheit reduziert. Einzig das Ende war mir persönlich etwas übertrieben, was dem Buch für mich jedoch keinen Abbruch tut.

Alles in allem konnte mich das Buch vollends überzeugen und ich werde sicher noch weitere von ihm Lesen.