Rezension

Gute Unterhaltung

Schattenbilder -

Schattenbilder
von Luanne Rice

Bewertet mit 4 Sternen

Ihr größter Feind? Ihr Ehemann? Claire meint zu wissen, dass er es war, der sie in ihrer Garage überfallen, sie beinahe getötet hätte. Ganz in Schwarz, vermummt, war dieser Typ und sie hat es einem morschen Balken zu verdanken, dass sie zwar schwer verletztwurde, aber doch davongekommen ist. Mit letzter Kraft rettet sie sich in den nahe gelegenen Wald und dabei kommt ihr zugute, dass ihr Vater ihr vieles beigebracht hat, um zu überleben.

Zeitgleich ereignet sich auf einem Boot eine Explosion, an Bord waren Vater, Mutter und die beiden kleinen Kinder. Die Mutter kann nur noch tot geborgen werden, von den Kindern fehlt jede Spur bis auf die Tatsache, dass sie in einem Rettungsboot abgetrieben sein könnten. Beide Frauen kannten sich.

Mir dem Angriff auf Claire beginnen diese „Schattenbilder“, als erstes kommt Claire zu Wort. Griffin ist ihr Ehemann, er steckt mitten im Wahlkampf und hat gute Chancen, als nächster Gouverneur des Bundesstaates Connecticut gewählt zu werden. Und als solcher ist seine Außenwirkung enorm wichtig. Ist er mehr Schein als Sein? Ist er in Wirklichkeit ein ganz anderer? Claire kennt nicht nur seine schillernde Seite, sie hat ihn durchschaut.

In den kurzen Kapiteln kommt nicht nur Claire zu Wort. Zunächst sind die Sprünge zu den einzelnen Vorkommnissen, die irgendwie miteinander zu tun haben, verwirrend. Zu viele Personen müssen zugeordnet werden, was anfangs eher abstrus wirkt. Rund um die Tat geht es etliche Tage zurück und dann wieder erzählt Luanne Rice von später. Bald habe ich mich an diese Erzählweise gewöhnt und kann mich ganz auf die Story einlassen. Ich erfahre immer mehr, die vielen Infos ergeben so nach und nach ein erschreckendes Gesamtbild. Der Angriff und wie es dazu kam, auch ob derjenige der Täter ist, den Claire vermutet, wird letztendlich schlüssig dargelegt.

Man sollte sich schon Zeit nehmen, der Thriller erfordert Konzentration ob der vielen Personen und auch der Handlungsstränge, die wie lose Fäden dann doch noch zusammenfinden. Eine gute Story, teilweise etwas langatmig, aber nie langweilig. Die Spannung war immer da.