Rezension

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Gute Unterhaltung

Der Sandmann kann mich mal - Marie Lu Pera

Der Sandmann kann mich mal
von Marie Lu Pera

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ruby, eine junge Frau mit frechen Sprüchen und einem Selbstbewusstsein bis zum Mond sucht verzweifelt einen Job, um ihre Krankenhausrechnungen zu bezahlen. Mithilfe ihrer verrückten Mitbewohnerin findet sie einen Job bei einem waschechten Exorzisten. Valentin, ihr Boss, entpuppt sich als Sex- und Alkoholsüchtiger Macho,  der sie zudem auch noch schlecht bezahlt.
Ruby leitet an einer unheilbaren Krankheit bei der ihr keiner helfen kann, ihre Aussichten stehen schlecht, denn nach 13 Monaten verstarben 100% der Erkrankten. Alles in allem zieht Ruby das Pech magisch an und ihr Boss, der natürlich extrem süß ist, macht ihr das Leben noch schwerer.

Mir hat das Buch gut gefallen. Ruby's Charakter wird tiefgründig beschrieben. Valentine (ich liebe den Namen!) hingegen kratzt leider nur an der Oberfläche, was aber auch daran liegen könnte das er einfach extrem oberflächlich IST. Leider gab es einige Aspekte die mich gestört haben. Zum einen mag ich zwar Rubys freche Sprüche, aber teilweise sind ganze Dialoge nur eine Aneinanderreihung witziger, frecher und sarkastischer Sprüche, und die Unterhaltung verliert dabei ihren Sinn. Gelegentlich musste ich Dialoge und Sätze 3 mal lesen um herauszufinden was tatsächlich gemeint ist, was für die Situation wichtig ist und was nicht. Auch wenn ich immer mal wieder herzhaft über Rubys Sarkasmus gelacht habe, war mir ihr "Geplapper" irgendwann zu viel des Guten.
Ein weitere Aspekt ist der Handlungsort, auch wenn einem dargestellt wird, die Handlung spiele in Amerika, so gab es sehr oft Dinge die eindeutig auf Deutschland verwiesen, wie zum Beispiel das Sandmännchenlied sowie die eindeutige Beschreibung der deutschen Sendung. Auch der Trabant wird erwähnt, der meines Erachtens nicht so häufig in den USA gefahren wird/wurde.
Bei der Handlung hat es mich am Anfang etwas gegruselt, denn ich mag Dämonengeschichten gar nicht, später wurde es dann aber immer besser. Wie für Marie Lu Pera typisch entwickelt sich die Geschichte überhaupt nicht so wie man es erwartet hatte und so war ich sichtlich überrascht als plötzlich Jesus auftauchte. Die Idee fand ich toll, aber irgendwie hat er leider nicht so richtig in die Geschichte reingepasst. Seine Beschreibung hingegen war großartig, genauso stelle ich mir Jesus vor, seine Aufrichtigkeit und Liebe hat die Autorin gut erfasst.
Auch dieses Buch habe ich nur schwer aus den Händen legen können und ich freue mich auf weitere Werke.