Rezension

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gute Unterhaltung mit so manchem Klischee

Crossroads
von Michelle Raven

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nachdem der Marine Warren Harper während eines Einsatzes in Afganistan schwer verwundet wurde und seine Kameraden verloren hat, will er mit seiner kleinen Tochter Emma im Olympic National Park Ferien machen, um wieder eine Beziehung zu seinem Kind aufzubauen.

Doch zwei Verbrecher nutzen in der Nähe einen Gefangenentransport zum Ausbruch und nehmen das kleine Mädchen als Geisel.

Hilfe findet der verzweifelte Vater bei der Hundeführerin Angel Burns, die sich zusammen mit ihrer Hündin Moonlight aufmacht, um den Spuren von Emma zu folgen.

Niemand ahnt, dass sich das Mädchen in der Gewalt der Entflohenen befindet und so begeben sich Angel und Warren ungeschützt in höchste Gefahr.

Auch wenn in diesem Roman von Michelle Raven so manches Klischee bedient wird, fühlte ich mich dennoch gut unterhalten.

Mit Angel Burns und ihren Hunden wird mir ein Beruf nähergebracht, den ich bislang nicht kannte: Mantrailing.

Anhand von herumfliegenden Hautpartikel versucht der Hund, hier die äußerst gelehrige Moonlight, die Spur eines Menschen aufzunehmen und zu verfolgen. Dies ist besonders dort von Vorteil, wo sich andere Spuren schlecht bis gar nicht verfolgen lassen.

Während dieser Suche kommen sich Warren und Angel gefühlsmäßig näher, als ihnen zu Anfang lieb ist. Schließlich befinden sie sich auf der Suche nach Warrens Tochter. Diesen Zwiespalt fand ich recht gut dargestellt. Das geradezu überfallartige Zusammenkommen der beiden eher weniger, da hilft auch die gemeinsame Sorge um das kleine Mädchen wenig. Die Prioritäten sollten doch anders gelagert sein!

Recht stereotyp waren für mich sowohl die Leute vom FBI, die auf der Jagd nach den Verbrechern sind, als auch die Verbrecher selbst – ein bisschen nach „Good Guy – Bad Guy“-Manier.

Am schlimmsten war jedoch Warrens Ex-Frau Carol. Die Angst um die eigene Tochter wollte ich ihr ja gern abnehmen, aber eigentlich machte sie auf mich lediglich den Eindruck, liebend gern ihre Umgebung zu tyrannisieren – egal, wen sie dabei am Ende verletzt.

So bleibt als wirklicher Sympathie-Träger am Ende nur die junge Emma, der zu wünschen ist, dass das erlebte nicht zu lang nachwirkt.

Schade finde ich, dass man am Ende bei einer Person nicht weiß, was aus ihr geworden ist. Aber vielleicht greift Michelle Raven deren Schicksal noch einmal auf.