Rezension

Guter 2. Band

Zwentibolds Rache - Jürgen Schmidt

Zwentibolds Rache
von Jürgen Schmidt

2. Fall für Privatdetektiv Andreas Mücke ...

Kurz zur Geschichte
(lt. Verlagsseite)
Claudia und Bernd Bödecker feiern mit Freunden und Bekannten im heimischen Garten ausgelassen ihren zehnten Hochzeitstag. Mit dabei sind Andreas Mücke und seine Partnerin Jessica Reinders. Alles passt an diesem herrlichen Juniabend in Bad Münstereifel zusammen, wäre da nicht der angetrunkene Schriftsteller Philipp Scharner aus Rheinbach. Nachdem er diverse Frauen angebaggert hat, wirft der Gastgeber ihn schließlich raus. In der gleichen Nacht wird Bernd Bödecker mit einer Flasche tödlich zu Boden geschlagen. Der tatverdächtige Autor bittet ausgerechnet Privatdetektiv Mücke um Hilfe. Vieles spricht gegen den unliebsamen Schriftsteller – nur das Motiv überzeugt nicht. Mücke nimmt den Auftrag zögernd an und stößt bald auf weitere Spuren. Doch Scharner, dessen Freundin Hannah und der Anwalt verheimlichen dem Ermittler entscheidende Hinweise.
Erst als eine unbekannte Person mit dem zweifelhaften Namen “Zwentibold” ins Spiel kommt, gelangt Licht in das Dunkel des Falls.

Meine Meinung
Ein guter Krimi, im Stile von Jürgen Schmidt. Mit Band 1 „Lesereise in den Tod“ konnte der Autor mich mit seinem Privatdetektiv Andreas Mücke überzeugen und mit diesem neuen Buch haben sich Beide nochmals weiterentwickelt, Detektive sowie auch der Autor. Ich mag Schmidt´s Schreibstil, kurz, knackig und nichts das groß und ellenlang beschrieben wird. Selbst die Charaktere werden nicht ausufernd vorgestellt, ich meine vom Aussehen her, hier kommen eher die inneren Werte und die Eigenschaften zum Vorschein, was mir ausgesprochen gut gefällt. Der Autor hat eine besondere Art einen Kriminalfall anzugehen, er stupst den Leser nicht direkt mit der Nase auf alle Kleinigkeiten, hier wird man beim Lesen animiert, mitzudenken und die eigenen Schlüsse zu ziehen. Ich lasse mal dahingestellt sein, ob man am Ende damit richtig liegt oder nicht, aber ich finde es super, das man nicht alles haarklein vorgekaut bekommt, sondern sich einige Teile des Plots selbst „erarbeiten“ kann. Die verschiedenen persönlichen Einstellungen und Gedanken der Personen lernt man eher durch die Dialoge kennen, nicht durch vorgegebene Darstellungen.
Mit Andreas Mücke ist ein Protagonist entstanden, der versucht alles unter einen Hut zu bekommen. Seinen Job, seine beiden Kinder die ihn regelmäßig besuchen, von deren Müttern er getrennt lebt und das Privatleben mit seiner neuen Freundin Jessica, nebenbei noch einkaufen und den Haushalt schmeißen. Neben dem eigentlichen Kriminalfall, spielt das Privateben von Mücke eine große Rolle. Gerade bei dieser Geschichte, da der Tote sein bester Freund war. Der Autor versteht es den Mord und die weiteren Gewaltdelikte nicht brutal und nicht bluttriefend zu beschreiben. Das hat dieser Krimi auch nicht nötig, so wie es beschrieben wird, so passt es einfach.

Fazit
Ein solider, spannender und guter Krimi aus Bad Münstereifel und Umgebung, der ohne Gewaltbeschreibungen auskommt und mit Andreas Mücke einen tollen Protagonisten aufweist, dem ich noch einige zu lösende Fälle wünsche.