Rezension

guter Abschluß in der Gegenwart

Unsterblich wie der Morgen - Mina Hepsen

Unsterblich wie der Morgen
von Mina Hepsen

Bewertet mit 5 Sternen

Lea ist eine berühmte, inkognito lebende Fotografin ... und kann mit Geistern reden. Sie hat es sich, seit einem Überfall, zur Aufgabe gemacht, gestrandeten Geistern auf die andere Seite zu helfen. Dabei begegnet sie Adam wieder, den sie vor Jahren für 30 Sekunden in einem Hotel traf. Adam erkennt sie zuerst nicht, aber durch einige Verwicklungen der Vampire ist Lea auf einmal Mitten drin im Chaos und muß mit Adam zusammen einen Fall lösen.

Der letzte Teile der Reihe spielt nicht wie die anderen in den 1870' ern, sondern in der Gegenwart. Das hatte ich nicht erwartet, hatte ich mich doch nun an die von mir nicht so geliebte historische Literatur gewöhnt. Aber ich wurde sehr positiv überrascht.

Die Zusammenführung von Lea und Adam wurde ausgesprochen schön dargestellt. Es war nicht übereilt, man konnte beide ausführlich kennen lernen, auch wenn in der Geschichte nicht viele Tage vergehen. Außerdem handelt es sich um sehr sympathische Charakter, die natürlich ihre Eigenheiten haben.

Lea ist dickköpfig, läßt sich ungern etwas vorschreiben und nimmt die Geschehnisse eigentlich, wie sie kommen. Seit einem Überfall versucht sie, nicht in Angst und Schrecken zu leben, sondern einfach immer weiter zu machen. Geister sind ihre besten - und wohl auch einzigen - Freunde, und sie fühlt sich für sie verantwortlich. Daher zögert sie auch nicht, Mary, einem Geist zu helfen, deren Leichnam zu finden. Lea ist mutig, tapfer und humorvoll - und menschlich, was den Umgang mit den Vampire erschwert. Aber sie läßt sich nicht einschüchtern, macht was sie will und bringt den Leser oft zum Lachen.

Adam lernt zu Beginn der Geschichte die menschliche Frau seines besten Freundes kennen. Daher kommt er auch mit Lea in Kontakt, da es dort im Haus spuken soll.
Durch Zufälle begegnet er ihr wieder und fühlt sich sehr zu ihr hingezogen, doch dann ändert sich alles, denn sie wird angegriffen und er will sie beschützen. Auf der Flucht, der Suche nach Mary und bei dem Versuch, den Fall zu lösen, wird seine Bindung an Lea immer stärker, auch wenn er es sich nicht immer eingestehen will.

Dieser Band ist ganz anders als die Vorgänger. Der zu lösende Fall ist ein gänzlich anderer als vorher, denn hier geht es um Diebstahl und Entdeckung; vorher waren es immer die Auserwählten und die Wahren Vampire. Die Gesellschaft der Vampire scheint sich, wie auch die menschliche, gewandelt zu haben. Auch die komplizierten Regeln der Vampire werden hier nur kurz aufgegriffen - oder ich habe sie nach den drei Vorgängern einfach schon verinnerlicht, denn diesmal haben sie mich nicht verwirrt und/oder genervt.

Das Buch bietet gute Unterhaltung und zu den vorherigen und auch im Genre-Vergleich Abwechslung: mal kein zu-Tode-betrübter-Super-Vampir-der-mit-sich-und-der-Welt-hadert und kein ich-bin-eine-schwache-Frau-rette-mich-beiss-mich-nicht-beiss-mich-doch Gegenstück.
Die Zeichnung der Personen war sehr gelungen und die Liebesgeschichte leise aber erfrischend.