Rezension

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Guter Anfang mit riesen Potential für mehr!

Obernewtyn - Isobelle Carmody

Obernewtyn
von Isobelle Carmody

Bewertet mit 4 Sternen

Mittlerweile haben sich die Obernewtyn Chronicles als Klassiker der phantastischen Literatur in Australien etabliert, die nunmehr 6-teilige Reihe ist in sich abgeschlossen worden und wartet nur noch darauf, um vom deutschen Markt erobert zu werden. Isobelle Carmody schrieb bereits während ihrer Highschool Zeit an der Chronik. Sie hat ihre eigene Fangemeinde in Australien – obernewtyn.net ist sogar eine Plattform mit angelegtem Forum, wo sich ihre Fans untereinander austauschen können. Wer die Tribute von Panem mag, kommt hier ganz auf seine Kosten.

Isobelle Carmody schrieb bereits während ihrer Highschool Zeit an der Chronik. Sie hat ihre eigene Fangemeinde in Australien – obernewtyn.net ist sogar eine Plattform mit angelegtem Forum, wo sich ihre Fans untereinander austauschen können.
Wer die Tribute von Panem mag, kommt hier ganz auf seine Kosten. Dystopie – Fans, die sich mit einer in sich abgeschlossenen Geschichte unterhalten lassen, können trotzdem mit einem Mini-Cliffhanger am Ende des ersten Teils rechnen, damit ist unter anderem, neben vielen kleinen Details ausreichend Potential gesichert, um Lust auf eine komplette Reihe zu machen. Ich finde das eine ganz spannende Idee und noch dazu, kann ich mich wirklich für die Geschichte von Elspeth und den Abweichlern, denjenigen, die anders als die Masse oder die Normalen sein sollen, anfreunden.
Elspeth ist für mich eine Figur, die über sich hinaus wächst und gleichzeitig noch so viel Kraft in sich schlummern hat, sei es mit ihrer besonderen Gabe, sich in die Gedanken anderer zu weben und diese zu stimulieren und so mit anderen zu kommunizieren, oder sei es mit ihrem Mut, für ihre Freunde und denen, denen sie sich Loyalität geschworen hat, zu kämpfen. Sie gibt niemanden auf, stellt sich dabei hinten an und wird sogar noch als Abweichlerin von einer ihrer Bekannten denunziert, selbstgefällig, damit ihre Familie weiterleben kann – dass ihr Bruder zwischendurch für eine Überraschung sorgt, der das ganze Handlungsgerüst noch beeinflusst, sei erst einmal dahin gestellt.
Die Geschichte um Elspeth Gordie wird erst richtig in Fahrt kommen, als sie in Obernewtyn ankommt, Madame Vega begleitet sie, ebenso wie Ariel, ein anderer Abweichler, der Madame Vegas persönlicher Spion ist und diese über alles Mögliche auf dem Laufenden hält. Elspeth wird durch verschiedene Figuren und Hinweise immer wieder dazu getrieben, sich über ihre Zukunft Gedanken zu machen, wo will sie schließlich stehen in ein paar Jahren, in einiger Zeit? Ihr Schicksal soll in den Bergen verborgen liegen, nahe des Duiden, der Madame Vegas Feind ist – warum und wieso lässt sich durch einige Stellen nur erahnen. Auf jeden Fall wird immer wieder von einer Zeit vor dem „Großen Weißen“ gesprochen, so dass man davon ausgeht, dass Elspeths Zeit, in welcher das Buch geschrieben ist, danach ansetzt. Vor dem Großen Weißen war alles anders, Bücher waren unter anderem auch viel mehr verbreitet und die Kräuterkunde nicht so verpönt wie in Obernewtyns beschriebener Zeit.
Die ganze Geschichte windet sich auch um Fragen, wer ist der Meister Obernewtyns? Warum werden alle Abweichler nur dahin geschickt, warum ist der Doktor so seltsam und wohin und warum verschwinden Abweichler, die zu ihm geschickt werden?
Der Doktor soll der Handlung nach eigentlich nur ein Handlanger Madame Vegas sein, zumindest scheint das so durch, Elspeth ist auch mehr oder weniger davon überzeugt – ich noch nicht ganz, irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass es noch nicht alles war, was es zu erfahren über ihn gibt und ich bin gespannt, wie die Reihe weitergeht, und was es noch zu erfahren gibt über ihn.