Rezension

Guter Ansatz aber Lückenhaft

Survive - El Sada

Survive
von El Sada

Für dieses Buch habe ich mich auf Lovelybooks.de um eine Leserunde und ein Rezensionsexemplar beworben, da ich sehr interessiert an einem Roman über Bisexualität/Homosexualität bin/war. An dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich von diesem Buch etwas ganz anderes erwartet habe, als es dann tatsächlich war. Das es ein Erotik-Roman ist, war mir bis zum Beginn der Leserunde irgendwie nicht bewusst.

 

Aus diesem Grund überraschte mich El Sada mit vielen, intensiven und ausführlich beschriebenen Sexszenen. Für das Genre "Erotik" also absolut nicht verwehrlich. Dennoch blieben genau deswegen die Charaktere sehr durchsichtig. Beweggründe, Emotionen und Gedanken der Protagonisten gingen in dem "Kommunikations-gespickten-Schreibstil" wahrlich unter. Dies lies vor allem die Beziehung zwischen Liam und Tamy oberflächlich und flach wirken, denn Sex ist nunmal nicht alles in einer guten Beziehung.

 

So entstanden die ersten Meinungsverschiedenheiten in der Leserunde und die Autorin El Sada gab uns ihre Beweggründe und Gedankengänge preis - an dieser Stelle aber leider einfach zu spät. So einige Handlungsstränge sind für den Leser nicht nachvollziehbar, bzw. erst dann wenn man die Kommentare der Autorin liest. Da dies aber für die Allgemeinheit der Leser nicht gegeben ist, gibt es hier ganz klar Punktabzug!

 

Wie ich oben schon sagte, ist das Buch von Kommunikation gespickt. Das heißt, es ist nicht sonderlich im Erzähl-Stil geschrieben, sondern behinhaltet hauptsächlich wörtliche Rede.  Zudem verwendet El Sada zu Hauf Adjektive um etwas zu beschreiben. Für meinen Geschmack zu viel, das lässt meiner Fantasie einfach nicht mehr viel Spielraum.

 

Im weiteren Verlauf des Buches kommt Spannung in die Geschichte, plötzlich werden auch andere Charaktere "belichtet", wo vorher aus der Sicht von Liam geschrieben wurde, springt die Autorin nun zu Noah und Tamy. Für meinen Geschmack absolut richtig, denn dadurch lies die Story endlich von ihrer Einseitigkeit ab. Schon vorher wäre es Interessant gewesen wie sich die anderen Charaktere fühlen und ihre geheimsten Gedanken zu kennen.

 

Durch diesen Wechsel kommt es dann dazu, dass man endlich direkte Einblicke in die Gefühlswelt erhält. Auch wenn  das wieder ein klitzekleiner Pluspunkt ist, bleibt für mich der fade Beigeschmack, dass ich mich bis dahin durch das Buch gequält habe.

 

Zum Ende ist so viel zu sagen, dass es der Geschichte durchaus angemessen ist. Auch hier ein kleine Anmerkung von mir: Weniger ist manchmal mehr. Was im Buch fehlt wird dem Leser hier um die Ohren gehauen. Liebe, Harmonie und natürlich: Sex! Aber das stempeln wir dann mal unter Geschmackssache ab.