Rezension

Guter Auftakt

Die Phileasson-Saga 01 - Nordwärts - Bernhard Hennen, Robert Corvus

Die Phileasson-Saga 01 - Nordwärts
von Bernhard Hennen Robert Corvus

Bewertet mit 4 Sternen

Zwei realisierende Kapitäne Foggwolf und Beorn der Blender starten in ein gefährliches und aufregendes Abenteuer. Eine Wettfahrt zwischen den beiden soll entscheiden, wer der beste Kapitän ist und den Titel König der Meere tragen darf. Doch eine einfache Wettfahrt wäre natürlich zu einfach und so müssen die beiden in achtzig Wochen den Kontinent Aventurien umrunden und dabei zwölf riskante und absolut gefährliche Aufgaben lösen. Ein gefährlicher Wettlauf beginnt…

Ich muss gestehen, dass ich weder das Rollenspiel gespielt habe auf dem die Geschichte des Romans beruht und zudem noch nie etwas von dem Spiel gehört habe, sodass ich absolut unbefangen an die Geschichte heran gegangen bin.  Ich wollte  mir einfach die Wartezeit bis zum neuen Elfenroman verkürzen. 
                                                                                                                              
Insgesamt erinnerte mich die Geschichte relativ schnell an die Story von “ 80 Tage um die Welt“, da die beiden konkurrierende Drachenschiffs Kapitäne in einer vorgegebener Zeit das Land umreisen müssen und sie natürlich versuchen sich das Leben gegenseitig schwer zu machen. Ich habe mich daher auf einen spannenden Abenteuerroman gefreut. Die recht lange Einleitung dämpfe leider zunächst meine Begeisterung, diese spielt ungefähr 10 Jahre vor dem eigentlichen Abenteuer. Die Einleitung war sehr ausgeschmückt und absolut brutal und manchmal empfand ich die Brutalität einfach als unangebracht, da es der Geschichte einfach nichts gegeben hat.  Bis zur letzten Seite war mir nicht klar, warum es den Prolog gab und ich bin gespannt, ob die Folgebände etwas Licht ins Dunkle bringen.  Nachdem ich den Prolog jedoch erfolgreich gemeistert hatte, ging es endlich mit dem Abenteuer los.  Das Wettrennen und die Aufgaben gingen Stellenweise absolut knapp aus, sodass ich nicht umhin kam mitzufiebern und für meinen bevorzugten Kapitän zu hoffen. Nach wie vor spielt der Tod und die Gewalt eine wichtige Rolle, doch diese scheint mir nicht, wie zuvor im Prolog, einfach unnötig, da sie die Geschichte in gewisser Weise weiter bringt.

Die Welt rund um das Abenteuer ist bis ins kleinste Detail absolut gut und authentisch aufgebaut und so wurde sich beispielsweise auch Gedanken zu den verschiedenen Sprachen gemacht und haben bestimmte Regeln wie z.B., dass es im thorwalschen Sprache keine Höflichkeitsanrede wie „Sie“ gibt. Oft wirkt die Sprache der Figuren recht derb,  dies passt jedoch einfach perfekt zu dem rauen Umgangston auf hoher See.

Mich hat bei den Protagonisten vor allem gestört, dass schnell klar war welcher Kapitän der Böse und welcher Kapitän der Gute sein soll, sodass man nicht um hin kommt Foggwolf zu mögen und Beorn hingegen eher weniger.  Ich hätte mir einfach gewünscht, dass ich mir grade zu anfange einfach selbst ein Bild von den beiden machen kann. Dennoch haben die Figuren durchaus auch Ecken und Kanten, sodass sie authentischer wirken und ich nicht immer einschätzen konnte wie sie sich in manchen Situationen verhalten werden.

Insgesamt konnte mich „Nordwärts“ super unterhalten, dafür musste ich mich jedoch leider erst durch den zähen und brutalen Prolog durchquälen.  Die restliche Geschichte war jedoch ein spannender Abenteuerroman, der Lust auf mehr macht. 

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