Rezension

Guter Auftakt

Brynhildr in the Darkness 01 - Lynn Okamoto

Brynhildr in the Darkness. Bd.1
von Lynn Okamoto

Bewertet mit 4 Sternen

Zeichenstil

Lynn Okamoto ist vielen deutschen Fans sicherlich bereits von Elfenlied bekannt und wie auch schon in diesem Manga richtet sich auch 'Brynhildr in the Darkness' an das männliche Publikum: Fanservice wird immer mal wieder geboten - lange Beine, große Brüste und es gibt auch immer wieder Szenen, in denen die Kleidung fehlt oder zerfetzt ist. Jedoch empfand ich den Fanservice nicht als übertrieben oder aufdringlich.

Die Panels sind klar aufgeteilt und nehmen manchmal auch eine komplette Seite ein. Allgemein wirkt die Stimmung sehr düster, es werden viele dunkle Grautöne und Schwarz verwendet. Auch die ersten Seiten, die in Farbe gehalten sind, bilden da keine Ausnahme - allein die dunkle Gestaltung Kurohas und der blauschwarze Sternenhimmel sorgen dafür.

Meine Meinung

Ein Mädchen taucht nach langer Zeit wieder auf, auf der Flucht vor einer mysteriösen Organisation, ohne Erinnerung und stetig in Gefahr schwebend. Erinnert das Leser von Elfenlied vielleicht grob an etwas? Ja, tatsächlich finden sich doch einige Elemente aus Elfenlied auch in diesem Manga wieder.

Der Beginn, der farbige Prolog, ist im Prinzip ein Blick auf die Zukunft der beiden Protagonisten und so stellen sich nach diesen vier Seiten schon viele Fragen. Ein geschickter Zug, um den Leser neugierig zu machen und vielleicht auch an den Manga zu binden. Ich jedenfalls frage mich schon, was alles passieren muss, damit es so weit kommen konnte...

Die beiden Protagonisten sind definitiv auch sehr interessante Charaktere: Kuroha erinnert sich an nichts, was früher war, kann nicht schreiben und kaum lesen, doch ihre Fähigkeiten sind zwar schwierig, passen aber auch zu ihrem liebenswürdigen Charakter. Ryouta Murakami ist sehr intelligent und geprägt von seiner Vergangenheit, dem Unfall, bei dem Kuroneko starb - es fällt ihm schwer mit Mädchen umzugehen, er konzentriert sich lieber auf die Schule und die Sterne.
Die beiden in Kombination haben sowohl ernste als auch manchmal amüsante Momente, insbesondere wenn Ryouta feststellt, dass Kuroha die einfachsten Dinge nicht beherrscht. Außerdem fällt es ihm sehr leicht, sie zu durchschauen, was einerseits die Geschichte zwar voran treibt, aber auch im weiteren Verlauf etwas langweilig machen könnte, wenn alles sofort gelöst wird.

Die Einstufung und Empfehlung, erst ab 18 Jahren zu kaufen, ist durchaus gerechtfertigt, da es doch einige sehr blutige und auch... für mich eher eklige Momente gab, wie z.B. wenn Kuroha die Tabletten ausgehen. Wer jedoch von Blut und Gewalt nicht abgeschreckt wird, sollte sich davon nicht abhalten lassen.

Eine kleine Beigabe ist eine Charakter-Karte von Kuroha, auf der ein paar Daten über die stehen und ein Kommentar des Autors.

Fazit

Ein durchaus gelungener Manga-Auftakt, der sicherlich in Zukunft noch einiges bereit hält. Schöne Zeichnungen, eine interessante Geschichte, gelungene Charaktere und (für mich ein bisschen zu viel) Blut sind die Zutaten für einen actionreichen Band.