Rezension

Guter Auftakt

Helden des Olymp 01: Der verschwundene Halbgott - Rick Riordan

Helden des Olymp 01: Der verschwundene Halbgott
von Rick Riordan

zum Inhalt:
Als Jason in einem Schulbus zwischen zwei Jugendlichen, die behaupten seine Freunde zu sein, aufwacht kann er sich an nichts ausser seinen Namen erinnern. Viel Zeit um über diesen merkwürdigen Umstand nachzudenken hat er allerdings nicht, denn nur kurze Zeit später ist er mitten auf der Aussichtsbrücke über dem Grand Canyon in einen Kampf gegen Sturmgeister verwickelt. Als er bei dieser Gelegenheit seiner angeblichen Freundin Piper in den Canyon hinunter nach springen muss findet er zudem heraus dass er anscheinend fliegen kann. Da ist er beinahe froh als zwei andere Jugendliche auftauchen und ihm, Piper und dem anderen Jungen, Leo, erzählen das sie Halbgötter sind, und sie in ein Camp für eben diese mitnehmen. Aber Jason scheint sich von den anderen Halbgöttern zu unterscheiden, ausserdem hat er das Gefühl nicht in dieses Camp zu gehören. Doch auch dort bleibt er gar nicht lange denn schon bald müssen er, Piper und Leo auf eine Mission aufbrechen die etwas mit einer neuen Prophezeiung über sieben Halbgötter zu tun hat und bei der sie die Göttin Hera befreien sollen...

meine Meinung:
Genau wie Jason, Piper und Leo wird man direkt in das Geschehen hineingeworfen und die Geschichte ist von Beginn an sehr tempo- und actionreich. Um die Helden des Olymp Reihe zu verstehen muss man die Percy Jackson Reihe nicht gelesen haben. Allerdings trifft man manchmal auf Personen, die man aus Percy Jackson schon kennt oder auch Ereignisse aus den Büchern werden kurz erwähnt. Für Leute die die Welt der Halbgötter schon länger kennen gibt es einige Überraschungen, denn im Verlauf der Geschichte stellt sich heraus dass diese noch einige Geheimnisse verbringt, darunter sogar eines welches diese ganze Welt auf den Kopf stellen könnte.

Wie von Rick Riordan gewohnt ist der Schreibstill locker und humorvoll, besonders Leo reisst selbst in den gefährlichsten Situationen Witze. Von diesen Situationen gibt es übrigens jede Menge. Wenn die Halbgötter auf ihre Gegner treffen kann man ausserdem ein paar epische Kämpfe miterleben. Auch treffen Jason, Piper und Leo immer wieder auf mythologische Figuren und auch Götter und so lernt man sogar noch etwas. Ausserdem finde ich die Götter und anderen Figuren echt genial dargestellt, besonders mochte ich Aeolus.

Die Geschichte in Der verschwundene Halbgott wird abwechselnd aus der Sicht von Jason, Piper und Leo erzählt. Dabei sind die Kapitel ziemlich fair zwischen den dreien aufgeteilt und niemand wird bevorzugt. Die drei sind allerdings keine Ich-Erzähler sondern die Erzählperspektive ist in der dritten Person.

Jason könnte man als das Oberhaupt der Gruppe betrachten, als Sohn des Himmelsgottes besitzt er natürlich ein paar aussergewöhnliche Fähigkeiten und ist eigentlich der geborene Anführer. Obschon er sein Gedächtnis verloren hat, weiss er noch immer wie man kämpft und ist sich sicher, dass er dieses Wissen schon oft angewandt hat. Die Idee mit seine Schwester ist echt interessant und die Hintergrundgeschichte dazu hat mir sehr gut gefallen. Auch ist er, obschon er fliegen kann, alles andere als Abgehoben und sehr sympathisch.

Piper hat eine unglaublich interessante Fähigkeit. Ihre Stimme hat eine unglaubliche Macht, sie kann Leute nur indem sie es sagt Dinge tun lassen. Früher hat sie diese Fähigkeit hauptsächlich dafür genutzt um Leute dazu zu bringen ihr etwas auszuleihen, einmal sogar ein Auto. Dies hat sie hauptsächlich gemacht um mehr Aufmerksamkeit von ihrem Vater, der ein berühmter Schauspieler ist, zu bekommen. Durch eine der Rollen ihres Vaters weiss Piper ziemlich viel über die griechische Mythologie, was manchmal hilfreich ist. Allerdings hat sie auch ein dunkles Geheimnis, welches sie sehr belastet. Auch Piper war mir sehr sympathisch, da sie sehr natürlich und im Grunde auch ehrlich ist, ausserdem ist sie eine echte Kämpferin.

Leo ist so ein bisschen der Clown der Gruppe. Auch er hat tolle Fähigkeiten er kann nämlich Feuer kontrollieren und ausserdem hat er ein technisches Talent und kann sehr gut mit Maschinen umgehen. Mit Menschen hat er es da ein bisschen schwieriger und er fühlt sich oft sehr unbeholfen und neben Jason und Piper fühlt er sich teilweise wie das fünfte Rad am Wagen. Leo hatte eine sehr schwierige Kindheit, nachdem seine Mutter schon früh gestorben ist, ist er immer wieder abgehauen und hat sich allein durchgeschlagen. Er war mir mit seiner lustigen Art und seiner Liebe zu seinem fliegenden Metalldrachen fast am sympathischsten der drei und ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen.

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, es passt auch perfekt zur Geschichte und die Zeichnung ist echt toll. Festus, der Metalldrache, ist echt gut getroffen, allerdings weiss ich nicht genau ob dieser Junge Jason oder Leo sein soll, denn ich habe mir beide nicht wirklich so vorgestellt. Auch der Titel Der verschwundene Halbgott finde ich sehr gut gewählt da er sogar mehrere Bezüge zur Geschichte hat.

Zwei kleine Kritikpunkte habe ich aber noch. Zum ersten sind mir während dem Lesen mehrere kleine sprachliche Fehler aufgefallen. Was mich aber mehr gestört hat war die Übersetzung gewisser Begriffe, die man meiner Meinung einfach im Original hätte belassen können. So wurde aus dem englischen Bro auf Deutsch Bruderherz, aus Cupcake wurde Zuckerpüppchen und aus Charmspeak wurde Charme-Sprech.

Fazit:
Eine tolle Geschichte, nicht nur für Percy Jackson Fans. Alle die gerne spannende Geschichten mit tollen Charakteren lesen und sich zumindest ein bisschen für Mythologie interessieren sind mit Der verschwundene Halbgott mehr als gut bedient. Ich freue mich auf die Fortsetzung, besonders weil es in dieser ein Wiedersehen mit Percy geben wird.