Rezension

Guter Auftakt mit emotionalen Wendungen und einem *schnief* Ende

Die Überlebenden - Alexandra Bracken

Die Überlebenden
von Alexandra Bracken

“Die Überlebenden” ist ein guter Trilogieauftakt, der mich mit einer zumeist packenden Handlungen und vielen emotionalen Wendungen und Erlebnissen überzeugen konnte, und mir so über kleinere Längen hinweg half. Die interessante Welt lässt mich nun sehnsüchtig auf Band 2 warten.

“Und ich gewisser Weise fühlte ich mich leer dabei – als hätte ich den Text meines Lieblingsliedes vergessen. Dieses Mädchen war für alle Zeiten dahin, und alles, was übrig war, war ein Produkt jenes Ortes, der es gelehrt hatte, die leuchtenden Dinge in seinem Herzen zu fürchten.” (Seite 249)

Der Klappentext des Buches klang so überzeugend, dass ich es einfach jetzt lesen musste.

Relativ langsam und sachte beginnt die Einführung in die Geschichte. Als Leser wird man mit Ruby und ihrem Leben im Lager Thurmond konfrontiert. Farben regieren hier. Die Jugendlichen werden anhand ihrer Fähigkeiten eingeteilt und es gibt fünf Farbklassifizierugen. Doch seltsamerweise werden die Gelben, Roten und Orangenen im Camp nach einer Zeit nicht mehr gesehen. Nur grün und blau finden sich dort.
Wie Ruby ins Lager kam ist eine bedrückende Geschichte. Bedrückend ist die Stimmung die ganze Geschichte hindurch. Das hat Autorin Alexandra Bracken atmosphärisch sehr gut umgesetzt.

Ruby als Protagonistin war mir recht sympatisch. Lediglich ihr fehlendes Rückgrat, das zu einem äußerst schwerwiegenden Verlust für sie selber geführt hat, hat mich genervt. Ich hätte ihr gerne etwas mehr Stärke gegeben. Sie hat in ihren jungen Jahren schon richtig viel Negatives erlebt, und das hat sie deutlich geprägt.
In kleinen Flashbacks erfährt der Leser, was Ruby widerfahren ist, unmittelbar bevor sie ins Lager kam. Und dies war ein regelrechter Albtraum!

Liam, Chubs und Suzume sind als Trio draußen unterwegs. Liam ist der smarte Kerl, der nett zu Ruby ist. Mit ihm versteht sie sich sofort gut, auch wenn sie anfangs recht misstrauisch und vorsichtig ist.
Chubs ist da anders. Er ist ihr gegenüber unfreundlich und grob. Er macht keinen Hehl daraus, dass er sie nicht in der Gruppe haben möchte.
Suzume, genannt Zu, ist die Geheimnisvolle. Sie ist ein recht quirliger Charakter, mit einer großen Besonderheit: sie spricht nicht.

Das Gerüst der Geschichte ist gut. Die Idee der Autorin hat mich begeistert. Jedoch sorgten kleinere Längen dafür, dass ich nicht immer richtig im Lesefluss war. Glücklicherweise waren diese Passagen aber immer recht schnell “bezwungen” und ich konnte mich wieder besser in die Geschichte einfinden.
Manche Handlungen konnte ich im ersten Moment nicht verstehen. Einiges löste sich später auf, ein oder zwei Antworte erhoffe ich mir im nächsten Teil. Es gibt eine Menge Charaktere, die mehr oder weniger große Rollen in der Geschichte spielen, und dann auch noch die ominöse “Children’s League”. Erscheint sie einem zuerst als Rettung, hinterfragt man diese dann im Laufe der Story doch.

Das Ende ist für jeden, der weiß, dass es sich um eine Trilogie handelt, recht offen. Wüsste man es nicht, könnte man als Leser wohl damit leben. Aber: das Ende hat mir das Herz gebrochen. *schnief* Für mich war das nochmal eine Wendung, die mich emotional mitgenommen hat. Da wäre fast ein Tränchen aus meinem Auge gekullert…

“Die Überlebenden” ist ein guter Trilogieauftakt, der mich mit einer zumeist packenden Handlungen und vielen emotionalen Wendungen und Erlebnissen überzeugen konnte, und mir so über kleinere Längen hinweg half. Die interessante Welt lässt mich nun sehnsüchtig auf Band 2 warten.

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