Rezension

Guter Auftakt mit interessanter Grundidee

Soul Beach 01. Frostiges Paradies - Kate Harrison

Soul Beach 01. Frostiges Paradies
von Kate Harrison

Bewertet mit 4 Sternen

Meinung:
Eigentlich hat mich dieses Buch nicht wirklich interessiert, ich habe ihm auch nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Doch als ich dann den Klappentext gelesen habe, musste ich es einfach lesen. Der Einstieg fiel mir nicht schwer, man merkt ziemlich schnell was Sache ist und wird neugierig. Die Idee ist eine völlig neue, die wirklich sehr fantasiereich ist und mir sehr gefallen hat. Auch die Atmosphäre war gut, ziemlich mysteriös und undurchschaubar, was dazu geführt hat, dass man sich auf etwas vollkommen Neues einlassen musste. Es war faszinierend und fesselnd, die nötige Spannung war vorhanden. Es waren mehrere Geheimnisse aufzuklären, dadurch dass Alice praktisch zu einer Ermittlerin in spe mutiert, blieb das Buch auch interessant. Durch die Sache mit den geheimnissvollen Todesursachen wusste man ungefähr, dass ein paar spannende Situationen hervorgerufen werden. Der Schreibstil war leicht zu lesen und flüssig. Ziel der Buchreihe ist es wohl, den Mörder von Megan zu finden, aber ich habe nicht im Ansatz die Ahnung wer das sein könnte, was ja für das Buch spricht. Das Buch wird aus Alice' Sicht erzählt und ab und zu hat man mal eine Seite, auf der der Mörder etwas erzählt. Allerdings so, dass er nicht durchschaut wird. Einziges Manko an der Geschichte sind die Charaktere, die mir nur bedingt gefallen haben.

Charaktere:

Alice: Ich fand Alice eigentlich ganz okay. Doch je weiter ich gelesen habe, desto weniger konnte ich ihre Entscheidungen nachvollziehen. Sie hat einfach den Sinn für das wirklich wichtige verloren. Okay, ihre Schwester lebt auf einer Internetseite, aber deswegen muss man nicht die Schule schwänzen und seine Freunde in den Wind schießen. Es hat mich etwas gestört, dass sie so schlecht mit ihren Freunden umgegangen ist. Aber ansonsten fand ich sie eigentlich ganz okay.

Cara: Die beste Freundin von Alice, die mir jedoch wie so eine jungsgeile Schickimicki Tussi vorkam. Obwohl sie mir nicht symphatisch ist, muss ich doch zugeben, dass sie sich sehr um Alice bemüht und eine gute Freundin ist. Wenn sie mal grad nicht dabei ist, sich 'nen Neuen zu suchen. Naja, ich bin zwiegespalten was sie angeht, einerseits wegen der oberflächlichen Jungsgeschichte, andererseits weil sie Alice nicht im Stich lässt.

Megan: Ihr Gegenüber bin ich auch sehr zwiegespalten, da sie zwar sehr freundlich und liebenswürdig scheint, aber immer im Mittelpunkt stehen will und man das Gefühl bekommt, wie als sei Alice das Entlein und sie der Schwan. Sie scheint die ganze Aufmerksamkeit zu wollen und das mag ich einfach nicht. Außerdem kümmert sie sich wenig darum, wie Alice fühlt.

Triti: Eine eher fragwürdige Person, die sehr zurückhaltend und auf mich sogar irgendwie arrogant wirkte. Ich kann nicht mal genau sagen warum, aber auch sie mochte ich nicht wirklich. Erst gegen Ende des Buches hat sie von mir den "Mitleids-Bonus" bekommen und ich konnte sie etwas besser verstehen.

Danny: Ein einst reicher Junge, der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Wahrscheinlich eine meiner liebsten Personen, ich mochte seine offene, ehrliche und nette Art und fand ihn einfach symphatisch.

Zitate:

"Wenn Erinnerungen sie lebendig halten, was passiert dann, wenn ich sie vergesse?"
Alice

"Und wieder habe ich dieses benommene Gefühl, als würde ich über dem Raum schweben und meinen Eltern dabei zusehen, wie sie sich erbittert streiten, so wie sie es nie, niemals getan haben, als Meggie noch am Leben war."
Alice

"Um einen Mord zu begehen, bedarf es nur eines kurzen Moments der Schwäche. Um deine Freiheit zu behalten, bedarf es lebenslanger Konzentration."
Der Mörder

Fazit:
Ein gelungener Auftakt einer Trilogie, die noch viel Interessantes verspricht. Ich hoffe nur, dass die Autorin nicht alles in den Sand setzt, in dem sie immer das gleiche Schema verfolgt. Dass ist die Gefahr die ich sehe. Ansonsten konnte das Buch mich durch seine spannende und interessante Geschichte überzeugen, wenn auch nicht unbedingt durch die Charaktere.
Daher gibt es von mir vier gute Schmetterlinge.