Rezension

guter Auftakt mit toller Grundidee, Umsetzung noch ausbaufähig.....

Pheromon 1: Sie riechen dich - Rainer Wekwerth, Thariot

Pheromon 1: Sie riechen dich
von Rainer Wekwerth Thariot

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurzbeschreibung
 Stell dir vor, du bist siebzehn Jahre alt. Du stehst vor dem Spiegel und entdeckst in deinen Augen einen goldenen Schimmer, der vorher nicht da war. Aber das ist nicht alles. Plötzlich kannst du die Gefühle der Menschen riechen, brauchst keine Brille mehr und löst die schwierigsten Matheaufgaben im Kopf.
 
Irgendwie cool. Irgendwie verstörend.
Noch während du dich fragst, was mit dir los ist, beginnt ein Abenteuer ungeahnten Ausmaßes. Ein Kampf um das Schicksal der ganzen Welt – und du bist mittendrin.
Meinung
Das Cover hat etwas Besonderes an sich und die Aufmachung hat mich hauptsächlich durch den apfelgrünen Buchschnitt sofort angesprochen. Auch Die Kurzbeschreibung klingt spannend, vor allem, da sie nicht viel vom Inhalt preisgibt.  
So startet man eigentlich recht unwissend in die Geschichte und ist gespannt, wohin das alles führen wird. Dabei gibt es anfangs einige grundsätzliche Infos zum Leben von Protagonist Jake und kommt so gut im Buch an. 
Erzählt wird die Geschichte aber aus zwei verschiedenen Sichten und in zwei verschiedenen Welten. Während der Schüler und leidenschaftliche Football-Spieler Jake im Jahr 2018 lebt, erfahren wir durch den Arzt und trockenen Alkoholiker Travis einiges aus dem Jahr 2118. Natürlich hängen die beiden Handlungsstränge zusammen, aber wie genau, das erfährt man erst am Ende des Buches.
Jake und Travis sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere, aber sehr gut und authentisch ausgearbeitet und beide auf ihre Art sympathisch. Die Nebencharaktere sind hingegen nichts Besonderes. 
Prinzipiell fand ich die Grundidee wirklich extrem gut und überzeugend, da ich sowas noch nicht gelesen habe. Nur in der Umsetzung hätte ich mir manches noch ein bisschen genauer und vor allem auch spezieller gewünscht. Auch so ist die Geschichte unterhaltsam, es gibt einige spannende Szenen und auch viel Gewalt, aber irgendwie hat mir der letzte Schliff und manchmal auch ein bisschen der Pep gefehlt.  Dabei hat der Roman auch ein paar interessante Science Fiction Anteile und die Welt von 2118 wird anschaulich und zumeist auch realistisch dargestellt, aber für mich wäre insgesamt noch etwas Luft nach oben vorhanden gewesen. 
Die Geschichte lässt sich recht einfach und flüssig lesen. Die beiden unterschiedlichen Handlungsstränge ergänzen sich ganz gut, auch wenn die Umgebungsbeschreibungen noch etwas mehr hätten sein können. Der derbe Ghetto-Slang war mir etwas zu viel und auch die vielen gewalttätigen Einschübe hätte ich in einem Jugendbuch wirklich nicht gebraucht. Da hat sich bei mir schon ein bisschen die Frage gestellt, ob die Altersempfehlung ab 14 immer so passend ist. 
Das Ende ist nochmal richtig fulminant, teils schockierend und recht dramatisch und ich hatte es so nicht erwartet. Außerdem sorgt der kleine Cliffhanger dafür, dass man am liebsten gleich weiterlesen möchte. 
 
Fazit
Der Auftakt in die „Pheromon-Trilogie“ kann mit einer tollen Grundidee, authentischen und sympathischen Protagonisten und einem interessanten Welt-Building punkten. Es gibt zum Teil auch ganz gute Spannung und die Geschichte lässt sich auch schnell und flüssig lesen, aber in der Gesamtbetrachtung hat mir der letzte Schliff ein bisschen gefehlt und ich hätte mir bei der Umsetzung dieser tollen Idee doch noch etwas mehr Pep gewünscht. Außerdem waren mir die gewalttätigen Szenen für ein Jugendbuch ab 14 etwas zu viel. Somit vergebe ich gute 3,5 Sterne und bin auf die Fortsetzung gespannt.