Rezension

Guter Beginn, aber dann....

Der Zopf meiner Großmutter - Alina Bronsky

Der Zopf meiner Großmutter
von Alina Bronsky

Bewertet mit 3 Sternen

Maxim ist mit seinen Großeltern aus Russland nach Deutschland geflohen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch die Familie hat ihre Probleme beim Eingewöhnen in die neue Umgebung und die Großmutter ist eine Herausforderung an sich. Nichts machen Mäxchen oder sein Großvater richtig oder gut genug. 
Hauptsächlich lese ich Thriller und Krimis, aber zwischendurch darf es auch mal was anderes sein und da schien mir das recht schmale Buch nach einer Leseprobe eine gute Partie zu sein. Zunächst fand ich es auch sehr unterhaltsam, wenn auch recht speziell. Eine solch tyrannische Großmutter wünscht man seinem ärgsten Feind nicht. Ständig redet sie den Erzähler klein und schlecht – dabei gibt es bei Mäxchen weder gesundheitlich noch kognitiv die Probleme, die die Großmutter vorgibt. Zudem blamiert sie ihn wissentlich und unwissentlich wo es nur geht. Was zu Beginn lustig und unterhaltsam ist, nutzt sich während der Geschichte ab, wirkt einfach nur noch düster und die weiteren Entwicklungen sind mir teilweise auch zu gewollt. Warum machen die Männer der Familie da einfach mit? Dann gibt es einen Twist und die Großmutter erscheint in einem ganz anderen Licht. Authentisch erschien mir das aber einfach nicht. Der Schreibstil war zunächst erfrischend anders, aber auf Dauer nicht meins, wenn er auch an sich gut lesbar war. 
Zum Ende hin wurde das Buch immer uninteressanter für mich, sodass ein Abbruch eine Option gewesen wäre, wäre das Buch nicht so schmal und an sich leicht und schnell gelesen. 
Da mich die erste Hälfte in Teilen extrem gut unterhalten hat und die Buchidee als solche auch gelungen fand (wenn auch die Umsetzung hintenraus weniger), vergebe ich drei Sterne.