Guter Durchschnitt
Bewertet mit 4.5 Sternen
Nein, "Im Hause Longbourn" ist nicht mit "Stolz & Vorurteil" vergleichbar. Die Autorin des Buches aus diesem Jahr leiht sich für ihren Roman lediglich die Familie Bennet und die grobe Handlung um Lizzie und Mr Darcy.
Neu dazu kommen in diesem Fall die Dienerschaft der vornehmen Familie: Mr und Mrs Hill, Küchenmädchen Polly und vor allem die Protagonistin Sarah. Ihnen verleiht Jo Baker eine Stimme, die bei "Stolz & Vorurteil" völlig untergeht.
Insgesamt hat sich die Lektüre des Romans für mich gelohnt. Schwachstellen wie zeitweilige Spannungsabfälle werden durch eine interessante und individuelle Geschichte ausgeglichen, die manchmal sehr traurig, manchmal glücklich und manchmal nachdenklich macht. Ohne das (vielleicht etwas kitschige) Happy-End würden die traurigen Momente möglicherweise überwiegen.
Meiner Meinung nach ist der Autorin ein respektabler Roman gelungen, hinter dem ich viel (Recherche-) Arbeit vermute. Bestseller-Potenzial besitzt das Buch jedoch nicht: es reißt nicht vom Hocker.