Rezension

Guter Einstieg in die Trilogie

Das Herz der Zeit: Die unsichtbare Stadt - Monika Peetz

Das Herz der Zeit: Die unsichtbare Stadt
von Monika Peetz

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, lebt die fünfzehnjährige Lena bei ihrer Tante und ihren beiden Cousinen. Bis heute weiß sie nicht genau, was damals wirklich passiert ist und ihre Tante scheint ihr etwas zu verschweigen. Als Lena eines Tages durch die Sachen ihrer Eltern stöbert, entdeckt sie eine äußerst merkwürdige Uhr, die scheinbar etwas ganz anderes misst als die Zeit, denn sie hat mehr Zeiger als herkömmliche Uhren. Lena versucht mehr über ihre Vergangenheit herauszufinden, wobei sie von ihrer besten Freundin Bobbie unterstützt wird. Zur gleichen Zeit fällt ihr ein geheimnisvoller Junge mit unterschiedlicher Augenfarbe in einem Mantel auf, der sie scheinbar beobachtet. Doch wer ist dieser Fremde und warum sieht es so aus, als würde er Lena verfolgen?

Meine Meinung

Dieses Cover ist einfach traumhaft schön gestaltet und erweckte gleich meine Aufmerksamkeit und passt wirklich sehr gut zum Inhalt des Buches.
Der Einstieg allerdings beginnt mit einem eher ruhigen Tempo, denn die Autorin nimmt sich hier recht viel Zeit, um ihre Charaktere und deren Hintergründe, zumindest ansatzweise, vorzustellen. Es brauchte also ein wenig Zeit, bis die Geschichte mich richtig fesseln konnte, doch ab dem Moment, als Lena die merkwürdige Uhr findet, wird es dann spannender und diese steigert sich auch kontinuierlich in der Geschichte.
Der Schreibstil ist leicht und sehr gut verständlich und man spürt hier schon, dass sich das Buch an eine jüngere Zielgruppe wendet. Wer aber gerne Kinder-/Jugendbücher mit einer guten Portion Fantasy mag, wird hier seine Freude haben. Das vorgeschlagene Lesealter ab 12 Jahren finde ich absolut passend, wobei die Handlung doch immer komplexer wird, was durchaus Aufmerksamkeit beim Leser fordert.
Die Welt, vor allem die der unsichtbaren Stadt, wird von der Autorin gut beschrieben und man kann sie sich gut vorstellen. Auch der Weg in die Stadt und die Geheimnisse rund um Lenas Herkunft, bzw. auch rund um Lenas Mutter, machen die Geschichte dann immer spannender. Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Aspekt der Zeitreisen und das diese nicht immer so verlaufen, wie man es sich wünscht. Jede Handlung führt zu Konsequenzen und diese sind nicht immer das, was man sich zuvor gewünscht hat. Aber nicht nur dieser Fantasyanteil wurde hier gut von der Autorin dargestellt, denn die Geschichte handelt auch von Freundschaft und Zusammenhalt, hier insbesondere durch Lenas Freundin Bobbie, aber auch durch den neuen Freund Dante.
Zunächst aus den Perspektiven von Lena und Dante, später dann auch aus der Sicht Bobbies verfolgen wir die Handlung durch einen personellen Erzähler in dritter Person. Während man zunächst Lena in unserer bekannten Realität begleitet, bekommt man durch Dante einen ersten Blick auf die unsichtbare Stadt und deren Einwohner.
Protagonistin Lena wird von der Autorin sehr lebendig beschrieben und mir war sie ganz schnell sympathisch. Auf den ersten Blick ist sie ein typischer Teenager, mag lieber Handball spielen als Unterricht und fühlt sich manchmal fehl am Platze, was nicht nur daran liegt, dass sie schon früh ihre Eltern verloren hat. Ihre beste Freundin Bobbie passt aber wunderbar zu ihr, denn die beiden ergänzen sich hervorragend. Während Bobbie überbehütet wird, ist es Lenas Tante fast schon egal, was mit ihrer Nichte ist, hauptsache, die Noten stimmen. Für mich waren sowohl Lenas als auch Bobbies Handlungen plausibel und nachvollziehbar. Dante wirkt zunächst geheimnisvoll, vor allem auf Lena, während man als Leser schon ein wenig mehr über ihn weiß. Doch auch Dante ist sehr sympathisch und wird ein guter Freund für Lena.

Mein Fazit

Ein guter Einstieg in eine Fantasy-/Jugendbuchtrilogie, die mit sympathischen Charakteren und einer immer spannender werdenden Handlung gute Unterhaltung bietet. Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen und ist somit auch sehr gut für die Zielgruppe ab zwölf geeignet. Gerade mit Protagonistin Lena kann man sich gut identifizieren und sie wächst beim Lesen schnell ans Herz. Ich bin schon gespannt auf den zweiten Band, der noch in diesem Jahr erscheinen soll.