Rezension

Guter Folgeband, es geht aber besser.

Inferno - Höllensturz - Edward Lee

Inferno - Höllensturz
von Edward Lee

Bewertet mit 3.5 Sternen

Cassie ist ein Ätherkind, das heißt sie ist in der Lage als lebendiger Mensch in die Hölle zu gehen. Außerdem hat sie dort unvorstellbare Kräfte. Doch aktuell sitzt sie in einer Psychiatrie, weil sie beschuldigt wird, das Haus inklusive ihrem Vater niedergebrannt zu haben. Doch sie wird mehr oder weniger von einem Engel befreit und gemeinsam gehen sie in die Hölle, um den teuflischen Plan Luzifers aufzuhalten.

Lee skizziert wieder ein brutales und abstoßendes Bild der Hölle. Folter, Vergewaltigung, Verderben und viel Ekel. Sollte dieses Bild im Ansatz wahr sein, dann versuche ich mich doch lieber in einem frommeren Lebensstil. ;) Der Leser ist sofort wieder bei Cassie und mitten im Geschehen, denn sie war bereits im Vorgängerband Inferno die Protagonistin. An sich war das Buch nun sehr spannend, schließlich wollte ich unbedingt wissen, was Luzifer gegen Gott im Schilde führt und ob Cassie das noch aufhalten kann. Außerdem kommt noch eine neue Figur hinzu: Walter, der ohne es zu wollen, ebenfalls in Luzifers Fokus rückt. Er ist eine sehr traurige Gestalt. Ich hatte viel Mitleid mit ihm und musste ab und an über seine Ungeschicklichkeit lachen.

Vom Schreibstil her, ist es ein eher harmloser Lee. Sicherlich gibt es einige Abartigkeiten, aber es ist kaum mit den Werken zu vergleichen, die ich bisher von ihm gelesen habe. Dafür gibt es erstaunlich viel Handlung und ich bin fasziniert von seinem Bild der Hölle. An sich ist es ein recht gutes Buch, flüssig zu lesen und spannend. Dennoch muss ich sagen, dass mir der Vorgänger deutlich besser gefallen hat. Und gemessen an "Tagebuch aus der Hölle" empfinde ich Lees Buch eher schwach und würde jemandem, der in die Hölle richtig eintauchen möchte und nichts gegen ordentlich Blasphemie hat, eher raten zu Jeffrey Thomas zu greifen.