Rezension

Guter Grisham

Bestechung - John Grisham

Bestechung
von John Grisham

Bewertet mit 4 Sternen

Im soliden Rhythmus von ein bis zwei Jahren bringt der Bestsellerautor John Grisham einen neuen Thriller heraus. Sein Fachgebiet sind Romane über das amerikanische Rechtssystem, über die Strafverfolgung und Rechtsprechung. Der Autor greift sich in fast jedem neuen Roman der letzten Jahre eine andere Facette des Strafrechts heraus. Also nicht mehr ständig nur Mord und Totschlag. Das gefällt mir ausnehmend gut. Z.B. sein Roman "Die Erbin" war hervorragend. Gespannt war ich also auf „Bestechung“, in welchem er sogar so weit geht eine angesehene Richterin als die Verdächtige zu präsentieren. Und der Fall ist auch kein kleiner Fisch sondern es geht um mehrere Millionen jährlich, die in die Tasche der Dame wandern. Aber wie es beweisen und alle beteiligten überführen.

Die Rechtsaufsichtsbehörde, eine ureigene Instanz in den USA, wird auf den Fall aufmerksam gemacht und zwei ziemlich unterschiedliche Ermittler werden aktiv und beginnen im Umfeld der Richterin zu wühlen.

Grisham legt großen Wert auf Authentizität. Dadurch scheint es manchmal, als wäre in der Spannung die Handbremse angezogen. Aber die Mühlen der Gerechtigkeit mahlen nun mal langsam und gründlich. Und eine Richterin zu überführen gestaltet sich natürlich noch eine Spur schwieriger als einen ganz einfachen Kriminellen. Das Buch hat also eine lange Aufwärmphase und ist nicht unbedingt ein atemloser Thriller. Aber die Charaktere haben mich überzeugt und die Themen von Richterbestechung und Glückspiel sind interessant und unterhaltsam aufbereitet.

An die Erbin kommt es nicht ganz heran aber für mich ein guter und empfehlenswerter Grisham.