Rezension

Guter Jugendthriller

Boy Nobody 01. Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. - Allen Zadoff

Boy Nobody 01. Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder.
von Allen Zadoff

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt

 

Mit 12 wurden "Boy Nobodys" Eltern von einer mysteriösen Organisation getötet. Vier Jahre später ist er selbst Teil dieses Programms. Er tötet schnell, eiskalt und ohne Spuren zu hinterlassen, er ist der perfekte Auftragskiller.
Doch sein neuer Auftrag stellt ihn vor unerwartete Herausforderungen. Das Zeitfenster ist kurz, das Zielobjekt hoch angesehen und die Kontaktperson weckt in ihm unerwartete Gefühle. Wird er die Hindernisse überwinden können und seinen Auftrag erfolgreich ausführen?
 

Meine Meinung

Nachdem ich das tolle Cover gesehen und den Untertitel "Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder" gelesen habe, war für mich klar: Das klingt nach einer spannenden Geschichte, muss ich haben!
Die ersten Kapitel waren vielversprechend, man erfährt vieles aus "Nobodys" Leben: Wie er zu der Organisation gekommen ist, wie das Programm an ihn heran tritt und wie er seine Aufträge ausführt. Doch bleiben genauso viele Fragen noch offen: Wer steckt hinter der Organisation? Was bezweckt das Programm? Wie heißt unser Protagonist wirklich?
Man hat richtig Lust mehr über den Jungen "Benjamin" , wie er sich bei dem neuen Auftrag nennt, zu erfahren. Hier war ich noch nichtig gefesselt von der Story, ich dachte "Das wird ein Knaller", aber dann wurde es...vorhersehbar.

Ab der Hälfte des Buches ging es dann auch schon los, dass ich mir dachte "Och, nö, nicht schon wieder...!" Der arme Junge scheint in einer Dauerschleife festzusitzen: >Er überlegt sich eine Taktik, wie er am Besten an eine Person herantreten kann - Es kommt meist zu einer kurzen Unterhaltung, in der er seinen Gegenüber analysiert und versucht bestmöglich darauf zu reagieren - kurze Rückblende in seine Vergangenheit (was oftmals gar nicht zu dem Geschehen passt) - danach ist er meist etwas verwirrt und versucht sich aus der Affäre zu ziehen, indem er schnellst möglich verschwindet - dann verfolgt ihn ein ominöser "Schatten". Wäre dieser Handlungsstrang à la "und täglich grüßt das Murmeltier" nicht 2 - 3 Mal nahezu identisch gewesen, hätte ich da vielleicht noch drüber hinweg sehen können.

Zu den Personen kann ich nur sagen, dass sie genau die richtige Distanz zum Leser haben, bei einem (Jugend-)Thriller muss ich nicht unbedingt den Protagonisten ins Herz schließen, hier kommt es mir hauptsächlich auf seine Glaubwürdigkeit an und ob er realistisch Handelt. Teilweise gab es für mich persönlich auch hier Schwächen, gerade was die Beziehung zwischen Ben und Sam angeht.

Die letzten Kapitel haben es dann leider auch nicht mehr rausreißen können. Ich hatte ziemlich schnell eine Vermutung wie das Buch enden könnte und leider kam es dann auch genau so, ohne wirkliche "Schockmomente". Das hat mir die Spannung etwas vermiest, es kam einfach nicht zu einer überraschenden und unerwarteten Wendung. Vielleicht habe ich auch einfach zu eine blühende Fantasie, dass ich mir das Ende schon denken konnte und es tut mir auch irgendwo leid, da die Story eigentlich vielversprechend ist.
 

Fazit

Ein guter Jugendthriller, den man nicht zu genau unter die Lupe nehmen darf, um sich die Spannung nicht zu verderben. Da ist noch Luft nach oben!