Rezension

Guter Mysteriethriller mit erzwungenem Ende

Drowning - Tödliches Element - Rachel Ward

Drowning - Tödliches Element
von Rachel Ward

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eine sehr durchwachsene Geschichte, die einen abtauchen lässt. Der anfänglich holprige Schreibstil und das erzwungene Ende kratzen an der sonst sehr gut geformten Handlung. Hier wird Wasser wirklich zum Mörder und der Leser zum Überlebenskünstler. Nicht vergessen: Ab und zu Luft schnappen, bevor man abtaucht.

Meine Meinung

Carl Adams erwacht im Krankenhaus. Doch, wie er dorthin gekommen ist, weiß er nicht. Seine Mutter, an die er sich zunächst nicht erinnert, beschimpft ihn. Was war nur geschehen? Carl weiß es einfach nicht. Gelegentlich kommen Erinnerungsfetzen zurück: Sein Bruder ist bei dem Unglück gestorben.

Das verwirrt nicht nur 15jährigen, sondern auch den Leser zu Beginn der Geschichte. Nach und nach tauchen Puzzelteile auf, die dem Bild immer wieder ein neues Gesicht geben. Das Ganze wird immer verwirrender und mysteriöser, als Carl plötzlich das Gefühl hat, von dem Geist seines 17jährigen Bruders verfolgt zu werden. Warum, was will Rob von ihm? Was will er beenden, was ist an jenem Tag wirklich geschehen?

Scheinbar kann nur die dritte Person helfen, die am Unfalltag vorort war: Neisha Gupta. Doch die 16jährige ist wütend auf bzw. verängstigt vor Carl. Aber sie kann ihm als einzige weiterhelfen … abgesehen von seinem verstorbenen Bruder, der ihn beschimpft. Dazu kommt eine plötzliche Furcht vor Wasser, dem tödlichen Element.

Bereits der Prolog der Handlung wirft eine Menge Fragen auf, nicht nur von Carl selbst. Zudem ist es verwirrend. Er kann sich an nichts erinnern und der Leser will wissen, was passiert ist.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Carl erzählt. Man ist also nicht nur direkt an den (verwirrenden) Gefühlen und Erinnerungen von ihm dran, sondern erlebt zugleich die, seines verstorbenen Bruders mit.

Der Mysterie-Thriller fängt direkt mit einem verwirrendem Spiel an, in dem man nur zögerlich Teile des großen Ganzen zu Gesicht bekommt. Etwas erschwerend ist der Schreibstil, an den man sich zunächst gewöhnen muss. Aber es bleibt kaum Zeit darüber nachzudenken, denn es tauchen immer mehr Details auf.

Die Autorin spielt geschickt mit der Angst der Charaktere. Dass das Element Wasser eine bedeutende Rolle in der konfusen Geschichte spielt, macht das Ganze nur noch interessanter. Vielleicht hat Ward auch deshalb im Vorwort bereits Position zum Thema „Ertrinken“ bezogen.

Mein Fazit

Ich finde es ehrlich gesagt sehr schwierig, über das Buch richtig urteilen zu können, denn es ließ mich sehr verwirrt zurück. Vorangetrieben durch die Neugierde, was an jenem Tag wirklich geschah. Ich habe es an zwei Abenden gelesen und wollte nur ungern aufhören. Das Buch war faszinierend und verstöhrend zugleich.

Die Thematik mit dem Ertrinken und das Heben der Spannung, entlang von Erinnerungsfetzen, ist wirklich gut gelungen. Es gab kaum Chancen, lange genug nach Luft zu schnappen, so schnell wurde man wieder ins Buch gesogen und “untergetaucht”.

Der gesamte Plott und die Spannung hat mir außerordentlich gut gefallen. Einzige Kritikpunkte finde ich im Ende und am anfänglich holprigen Einstieg, wo man sich an den Schreibstil gewöhnen muss. Ich weiß, dass ich eine große Kritikerin von Geschichten-Enden bin, aber in dem Buch wäre es einfach besser gewesen, es so zu belassen, wie es im 29. Kapitel endete. Dadurch hat das Ende irgendwie eine “erzwungene” Richtung eingeschlagen, die mich total gestört hat.

Daher muss ich hier ausnahmsweise eine Bewertungsunterscheidung machen. Der Geschichte (ausgeschlossen dem Ende) gebe ich 5 Sterne. Es war einfach fesselnd und spannend. Dem Ende muss ich leider einiges abziehen. Weil ich es nicht passend fand – oder ich habe es nicht verstanden. Daher bekommt das Ende von mir 2 Sterne. Insgesamt ergibt sich also eine Bewertung von 3,5 Sternen.

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Kommentare

buchleserin kommentierte am 15. Januar 2014 um 08:07

Ich fand die Geschichte spannend, aber auch teilweise verwirrend und auch das Ende irgendwie merkwürdig. Es gibt wohl auch noch eine Fortsetzung.