Rezension

Guter Reihenauftakt

The Promise - Der goldene Hof - Richelle Mead

The Promise - Der goldene Hof
von Richelle Mead

Ein tolles Jugendbuch, das mich weitestgehend überzeugen konnte.

Cover/Gestaltung: 

Ich finde das Cover schön, aber für mich ist es nichts Besonderes. Man hat vor allem in letzter Zeit genügend ähnliche Cover gesehen. Was mir allerdings gut gefällt sind die Farben, denn das Türkis und das Gold harmonieren sehr schön miteinander. Die Schriftart für den Titel wurde ebenfalls toll gewählt.

Meine Meinung: 

Da mich der Klappentext bei diesem Buch sehr angesprochen hat, musste ich unbedingt die Leseprobe lesen. Diese hat mich so neugierig gemacht, dass ich mich bei der Lesejury für ein Rezensionsexemplar beworben habe — und siehe da, es hat geklappt.

Im Buch geht es um Elizabeth, die aus einer Adelsfamilie stammt und aus finanziellen Gründen heiraten soll. Da sie partout keine Lust darauf hat, nimmt sie die erstbeste Gelegenheit wahr und flieht. Schon in der Leseprobe fiel mir die starke Persönlichkeit von Elizabeth auf. Sie war mir aufgrund ihrer Unverfrorenheit und ihrem Selbstbewusstsein auf Anhieb sympathisch. Sehr gut an ihr gefallen hat mir auch, dass sie sich nicht unterdrücken lies und ihre Freude immer oberste Priorität waren. So gut mir der Charakter der Elizabeth gefallen hat, so war ich bei den anderen ein wenig enttäuscht. Die meisten Personen lernt man erst gegen Ende des Buches besser kennen, zu Beginn bleiben sie eher flach. Genau wie Cedric, der männliche Protagonist, den ich erst in den letzten zehn Kapiteln richtig ins Herz schließen konnte und auch Elizabeth’s Freundinnen Mira und Tamsin.

Ein richtiges Highlight war für mich hingegen der Schreibstil der Autorin. Sie versteht es Szenerien Leben einzuhauchen und den Leser in die Welt hineinzuziehen. Ihre Sprache ist dabei weder zu einfach gestrickt, noch zu anspruchsvoll. Mit den Themen Frauen und Religion spricht die Autorin außerdem Themen an, die sehr aktuell sind und zum Nachdenken anregen.

Inhaltlich bin ich leider ein wenig zwiegespalten. Im Großen und Ganzen mochte ich die Geschichte sehr, aber zu Beginn habe ich mir etwas ganz anderes erwartet. Ich dachte, dass die Ausbildung am Goldenen Hof mehr Stellenwert hat, doch dem war leider nicht so. Generell plätschert die Geschichte sehr gemächlich dahin, allerdings passieren auch immer mal wieder unerwartete Dinge, die die nötige Spannung zumindest teilweise hervorbringen. Mit vielen dieser Geschehnisse habe ich beim besten Willen nicht gerechnet, deshalb waren öfter mal so richtige „Oha-Momente“ dabei.

Während ungefähr drei Viertel des Buches vom Erzähltempo her sehr langsam sind, wird dann erst im letzten Viertel ordentlich an Fahrt aufgenommen. Für mich ging da alles leider viel zu schnell. Bei einem Buch, das fast 600 Seiten hat, hätte man das ausgewogener machen können. Man hat hier einfach gemerkt, dass die Autorin fertig werden will. Zusätzlich bleiben auch noch viele Fragen unbeantwortet, was ich ein wenig schade fand.

Mein Fazit:

Trotz kleinerer Schwächen ein gelungener Auftakt! Mir gefiel vor allem, dass The Promise mit keinem Jugendbuch, das ich bisher gelesen habe, zu vergleichen ist.

Zu empfehlen für..

… alle Leser, denen ein gemächliches Erzähltempo nichts ausmacht und die gerne in ein historisches und zeitweise glamouröses Setting eintauchen.