Rezension

Guter Roman mit Krimianteilen

Der Fall Kallmann - Håkan Nesser

Der Fall Kallmann
von Håkan Nesser

Bewertet mit 4 Sternen

Leon Berger tritt nach dem Tod seiner Frau und seiner Tochter eine neue Stelle im Norden Schwedens an. An seiner neuen Schule ist er der Nachfolger von Eugen Kallmann, der bei einem Sturz ums Leben kam. Als Berger den Schreibtisch ausräumt, findet er Tagebücher, die einen sehr mysteriösen Eindruck machen. Starb Kallmann wirklich bei einem Unfall oder war er einem Mord auf der Spur und wurde selbst umgebracht? Zusammen mit zwei Kollegen macht er sich auf die Suche nach dem Menschen Kallmann, von dem kaum jemand etwas weiß.

Das Buch ist aus der Perspektive unterschiedlicher Personen geschrieben, Lehrer, Schüler, Eltern schildern ihre Sicht auf den Fall und man muss aufpassen, dass man den Text immer der richtigen Person zuordnet. Das geht aber nach einer kurzen Eingewöhnung problemlos.

Trotzdem halte ich das Buch nicht für einen richtigen Krimi, denn es erzählt mehr vom Leben der einzelnen Personen als vom Kriminalfall. Spannung sucht man weitgehend vergeblich. Das war aber schon bei den früheren Büchern Nessers so, er beschäftigt sich viel mit den Menschen und ihrer Gemütslage, der eigentliche Fall gerät dabei oft zur Nebensache.

Das macht seine Bücher aber auch so besonders und sehr lesenswert. Wenn man nicht unbedingt Action und Verfolgungsfahrten braucht, dann ist dieses Buch ein wirklich lesenswerter Krimi der ganz besonderen Art.