Rezension

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Guter Schreibstil, enttäuschendes Ende

Der Tod fällt aus dem Rahmen. Die Verblendeten
von Ruth Rendell

Bewertet mit 3 Sternen

--> Rezension nur zum Roman "Die Verblendeten". Der Einzeltitel ist nicht im WLD-Fundus enthalten. <---

"Die Verblendeten" lag bei mir schon einige Jahre auf dem SuB, bis ich es im Rahmen meines Versuches, diesen Stapel abzubauen, hervorzog und zu lesen begann. Der Klappentext versprach einen spannenden Kriminalroman mit vielen aufzudeckenden Geheimnissen: 

Die Protagonistin Alice erfährt, dass die letzte bekannte Adresse der Verschwundenen nicht existiert und beginnt mit der Suche nach Informationen zum Verbleib der Freundin. Dabei gerät sie immer tiefer in Spekulationen und vermeintliche Affären hinein, bis sie schließlich zusammenbricht. Mittlerweile vom Tod der Freundin ausgehend, wird der Verdacht immer größer, dass auch Alice vergiftet wurde, um nicht weiter nach der verschwundenen Nesta zu suchen oder deren möglicher Ermordung nachzugehen.

Ruth Rendell's Schreibstil aus dem Jahre 1986 ist zwar gewöhnungsbedürftig, wenn man größtenteils historische oder neu-fiktionale Romane liest, kann aber dennoch flüssig gelesen werden. Man kann sich schnell in Alice hineinversetzen. Allerdings gibt es doch einige Stellen im Buch, die ziemlich verschachtelt und somit leicht verwirrend sind, da die Grenze zwischen Rückblende und Gegenwart ein wenig verschwommen ist. Dennoch wird man dadurch nicht von der eigentlichen Story abgelenkt. 

Des Rätsels Lösung ist am Ende dann allerdings doch ziemlich überraschend und - langweilig. Ja, man hätte mit einer solchen Auflösung rechnen können, immerhin ist es kein wirklicher Kriminalroman sondern "nur" ein Roman, doch bei solch einem Klappentext und dem Verlauf des Ganzen war es doch recht enttäuschend. Denn wo nach vielen Beschuldigungen, Verdächtigungen, Spekulationen, vermeindlichen und tatsächlichen Affären, Giftmischerei und Mord tatsächlich ein Geständnis und die Aufklärung des Mordes herbeigeschrieben und erwartet wird, ist die Verschwundene auf einmal putzmunter, war lediglich im Krankenhaus und wollte sich nicht finden lassen, aus Scham. Und die angeblich vergiftete Protagonistin ist - schwanger.

 

Alles in allem also ein gut geschriebenes Buch mit einem allerdings leider enttäuschenden Ende. 

 

Trotzdem gibt es *3 von 5 Punkten*, denn trotz des Endes ist das Buch ja gut geschrieben und auch bis auf das letzte Kapitel spannend.