Rezension

Guter, solider schwedischer Krimi

Dominotod
von Jonas Moström

Bewertet mit 4 Sternen

Nathalie Svensson, Psychiaterin, steckt mitten im Sorgerechtsstreit um ihre Kinder und hat vor wenigen Tagen erst vom Tod ihres Vaters erfahren, als sie zur Hilfe bei einem Fall gebeten wird. Ein Arzt wurde tot aufgefunden, ein anderer ist verschwunden. Der Täter hat Hinweise hinterlassen und es gibt einen Hauptverdächtigen, der schwere psychische Probleme hat. Trotz ihrer persönlichen Situation reist Nathalie nach Sundvall – nicht zuletzt deshalb, weil die Familie ihrer Schwester scheinbar irgendwie in den Fall verwickelt ist. Es beginnt eine Suche mit Höhen und Tiefen, bei welcher schnell die Zeit davonrennt…

Auch wenn dies nicht der erste Band der Reihe um Nathalie Svensson ist, lässt er sich gut lesen. Es fehlen ein paar Hinweise zum Verständnis von Nathalies persönlicher Situation und vor allem zum Tod von Nathalies Vater, der immer wieder angedeutet wird. Trotzdem stört das den Lesefluss und das Verständnis des aktuellen Buches nicht wesentlich.
Besonders beeindruckend fand ich, dass Jonas Moström es schafft, trotz einer nicht allzu üppigen Seitenzahl (364) einen Krimi zu schaffen, der vom ersten bis zum letzten Moment spannend bleibt und zu keinem Zeitpunkt wirklich vorhersehbar ist. Das macht das Buch für mich sehr lesenswert. Als Leser hat man immer mal wieder eine Ahnung, wer denn nun der Täter sein könnte, doch es spielen so viele Personen eine Rolle, dass man diese Ahnung gleich wieder verwirft. Und trotz der vielen Personen bleibt das Buch übersichtlich und die einzelnen Verstrickungen und Beziehungen der Personen einigermaßen verständlich.
Die Charaktere sind sympathisch und haben ihre Ecken und Kanten. Mich stört es auch grundsätzlich nicht, wenn die persönliche Situation der Ermittler mit hineinspielt – das ist eben das, was sich bei einer Reihe mit mehreren Bänden wie ein roter Faden durch die verschiedenen Fälle zieht.
Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, ist dass die Verwendung der Dominosteine als Symbol (für was auch immer) etwas unklar und weit hergeholt ist. Die Logik, welcher die Ermittler folgen, ist verständlich, aber der Grund, warum die Dominosteine überhaupt vorkommen, bleibt mir ein Rätsel.

Insgesamt ein sehr gelungenes Buch, nicht so ein Wälzer wie andere Krimis, aber trotzdem spannend und gut geschrieben.