Rezension

Guter, solider Start in die Reihe

Goddess of Poison - Tödliche Berührung - Melinda Salisbury

Goddess of Poison - Tödliche Berührung
von Melinda Salisbury

Bewertet mit 4 Sternen

Anders als erwartend, spannend, aber auch verwirrend.
Taucht in die Welt um Twylla und Prinz Marek ein und lernt das Paradebeispiel einer Bösen Königin kennen.

Inhalt:
Die siebzehnjährige Twylla ist kein Mädchen wie jedes andere: Sie ist die Verkörperung der Großen Göttin und wird als solche im ganzen Land verehrt - außerdem ist es ihr bestimmt, einmal den Kronprinzen zu heiraten. Doch ihr göttliches Schicksal bringt auch eine schreckliche Verpflichtung mit sich: Jeden Monat muss sie tödliches Gift trinken, gegen das nur sie, als göttliche Inkarnation, immun ist. Doch jeder, der Twylla berührt, wird von dem Gift infiziert und stirbt. 

Twylla ist der einsamste Mensch der Welt. Wer kann schon ein Mädchen lieben, das regelmäßig Verbrecher und Verräter durch seine Berührung hinrichtet? Vor der alle erschrocken zurückweichen, sobald sie einen Raum betritt? Sogar der Kronprinz, der ja einmal ihr Mann werden soll, meidet sie. Doch alles ändert sich, als Twylla ein neuer Wächter zur Seite gestellt wird. Mit frechem Grinsen und unangemessenen Bemerkungen zieht der junge Mann alles, woran Twylla geglaubt hat, in Zweifel. Ist ihre Heirat mit dem Prinzen wirklich vom Schicksal vorherbestimmt? Ist sie tatsächlich die Verkörperung einer Gottheit? Und nicht zuletzt: Was hat es mit dem schrecklichen Gift auf sich, das auf alle, außer auf Twylla, eine tödliche Wirkung hat? 

Nach und nach deckt Twylla mit Hilfe ihres charmanten Beschützers eine mörderische Intrige auf, die die Grundfesten des gesamten Landes Lormere ins Wanken bringt …(© Bloomoon Verlag)

Meine Meinung:
Ich sah das Cover, las die Inhaltsanagabe und war hin und weg.
Das Buch schien das gewisse „Etwas“ zu haben. Klang spannend und vor allem eines:
Innovativ!

Es war gut, aber ganz so Einzigartig, wie anfangs gedacht, war es dann doch nicht und dennoch bin ich auf Band 2 gespannt!

Die Handlung
Man nehme ein normales Mädchen mit roten Haaren, steckt sie in teure Kleider und gibt ihr monatlich tödliches Gift zu trinken, um zu beweisen, wie göttlich sie ist.
Das ist Twylla. Das ist die Idee dahinter.

Der Klappentext konnte kompromisslos meine überzeugen (auch wenn er etwas lange geworden ist ;P) und nach nur wenigen Seiten war ich völlig gefesselt. Es wird viel erklärt und nicht allzu viel passiert, aber ich mochte es dennoch bzw. gerade deswegen. 
Die Welt in der Twylla lebt ist nicht nur die Vergangenheit, sondern dort gibt es Alchemisten, Sündenesserinnen und gottgleiche Monarchen.
Diese Welt war liebevoll ausgearbeitet und gefiel mir mit all den detaillierten Erklärungen sehr gut. 

Der Verlauf der Handlung ist ein Labyrinth aus Irrungen und Wirrungen, Lug und Betrug. Twylla hat die Aufgabe die Wahrheit in der Lüge zu erkennen, ob sie es schaffen wird? Ob es der Leser schafft?

Die Charaktere
Eines muss man Melinda Salisbury lassen, die Charaktere haben – großteils – Tiefe, auch wenn man nicht immer aus ihnen Schlau wird bzw. ihre Handlung versteht.

Twylla hat scheinbar alles, denn sie ist die gottgleiche Daunen, lebt in einem Schloss UND wird in naher Zukunft Königin werden. Doch ihr Dasein als Daunen hat auch einen großen Nachteil:
Sie ist einsam.
Sie kann in einen Raum voller Menschen sitzen und doch fühlt sie sich einsam, da niemand es wagt ihr zu nahe zu kommen. Eine Berührung und sie würde töten. Alleine die Vorstellung ist unvorstellbar.
Aber Twylla ist auch naiv. Viel zu naiv, als dass es gut für sie sein kann. Sie will niemanden auf den Fuß treten, sie mimt das perfekte Mädchen:
Artig. Brav. Immer darauf bedacht zu gefallen. Nur in ihrem Kopf zu hinterfragen.
Innerlich zerfressen sie die Selbstvorwürfe und die SElbstbemitleidigung war nach der Zeit auch ermüdend...aber es gehörte dazu. Nur so konnte Twylla wachsen und über den Tellerrand blicken.

Prinz Merek und Lief sind DIE männlichen Protagonisten des Buches. Der eine will sie, der andere bekommt sie...ähm sozusagen.
Die Liebesbeziehung zwischen Twylla zu einen der Männer ging mir dann doch zu schnell, was daran liegen könnte, dass ich den anderen der beiden einfach mehr mochte. 
Die beiden Männer stellen die perfekten Schauspieler dar, denn sie spielen eine Rolle und der Leser weiß nicht so recht, wann dieser die Maske absetzt und wann nicht. 

Der Antiprotagonist im Buch ist ganz klar die Königin. All die Bösen in diversen Filmen könnten sich eine Scheibe an ihr abschneiden, denn sie ist die perfekte BÖSE KÖNIGIN:
Machthungrig. Brutal. Sich für keinen Machtbeweis zu schade.
Wer nicht spurt, stirbt...tja, so kann man ein Volk auch an sich binden *.*

Die Schreibweise
Locker, leicht, angenehm, auch wenn das Märchen rund um den Schlafenden Prinzen etwas verwirrend für mich war und eben auch zu sehr in den Raum geworfen.
Ich mochte die Schreibweise und das Buch aus der Perspektive von Twylla. 
Es liest sich schnell von der Hand und die Seiten rasen – einmal abgetaucht – dahin.

Fazit:
„Goddess of Poisen #1 – Tödliche Berührung“ ist anders, als ich erwartet habe, etwas verwirrend, aber großteils gut gelungen. Die Schreibweise ist locker und angenehm, der Handlungsverlauf interessant und die Charaktere besitzen Tiefe. 
Alles in allem mochte ich das Buch gerne.
Es ist kein Highlight und nicht so Besonders, wie anfangs gedacht, aber definitiv wert es zu lesen.
Daher bekommt Band 1 von Melinda Salisbury 4 von 5 Federn von mir.