Rezension

Guter Start in die Green Valley Reihe

New Beginnings - Lilly Lucas

New Beginnings
von Lilly Lucas

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt (Klappentext):

 

Als Au-pair in den USA – und verliebt in einen amerikanischen Bad Boy! Mitreißend, leidenschaftlich und mit viel Herzklopfen erzählt Lilly Lucas die Geschichte von Lena und Ryan im Liebesroman „New Beginnings“, dem Auftakt zur romantischen Green-Valley-Love-Reihe.

Ihr Jahr als Au-pair in den USA hatte sich Lena aus Berlin definitiv anders vorgestellt. Statt in einer angesagten Metropole landet sie in der Kleinstadt Green Valley in den Rocky Mountains, wo ihre Gastfamilie ein kleines Bed & Breakfast führt. Doch obwohl Lena als echtes Großstadtmädchen wenig mit Bergen anfangen kann, fühlt sie sich schnell wohl im Haushalt von Jack und Amy Cooper und deren kleinem Sohn Liam. Wäre da nicht Jacks jüngerer Bruder Ryan, der „gefallene Held" und Bad Boy von Green Valley! Er musste nach einem schweren Ski-Unfall seine Profikarriere beenden und wohnt nun eher unfreiwillig bei den Coopers, wo er seinen geballten Frust an Lena auslässt. Eines Tages liest ihm Lena ganz schön die Leviten. Von da an ist zwischen ihr und dem gut aussehenden Bad Boy irgendwie alles anders …

 

Meine Meinung:

Ich habe das Hörbuch bei BookBeat gehört und auch wenn es dort nicht explizit steht, handelt es sich um die ungekürzte Version. 

Wie das immer bei Hörbüchern ist, habe ich immer ein bisschen Schwierigkeiten, den Schreibstil zu bewerten. Es ist eher einfach gehalten, also passt es zum Genre. Was ich schön fand, war der Humor, der eingebaut wurde. Die Geschichte ist in der ersten Person aus Lenas Sicht geschrieben. Das fand ich ein bisschen schade, da ich gerne noch Ryans genauen Gedanke und Gefühl kennengelernt hätte. 

Ich fand die Grundidee dieser Geschichte erfrischend, da es ein bisschen von den üblichen New Adult Setting von deutschen Autorinnen abweicht. Hier haben wir eine junge deutsche Frau, die in die USA für eine Au Pair reist. Sonst ist eher üblich, dass man Protagonisten hat, die am College studieren oder gerade angefangen haben zu studieren und das Ganze spielt dann eben in der USA. Ich möchte das übliche Setting nicht schlecht reden, denn ich lese es auch gerne, aber ich fand es mal erfrischend, ein anderes Setting zu haben. 

Der Verlauf der Geschichte entwickelt sich eher langsam. Die Autorin macht auch öfters Zeitsprünge, damit es nicht zu langweilig wird, was ich gut gewählt finde. Sonst ist der Verlauf auch das typische, was man als Leser von einem New Adult Geschichte erwartet, was ich aber auch vollkommen in Ordnung finde. Ich fand dann doch schade, dass das Ende auf diese Weise gewählt wurde. Es kam mir zu schnell und zu abrupt. Das hätte die Autorin gerne noch ein bisschen ausschmücken können, damit es insgesamt runder ist. 

Das besondere an diesen Buch sind die Beschreibungen der Landschaft. Es macht einfach einen unglaublich schönen Eindruck. Ich habe gleich Lust bekommen, loszuziehen und in den Bergen wandern zu gehen. Womit ich nicht ganz so viel Anfang konnte, war der Wintersport, aber das liegt an meinen persönlichen Vorlieben. Es ist aber auch für mich okay gewesen. 

Lena als Protagonistin hat mir gut gefallen. Lena hat im Alter von 20 Jahren bereits zwei Studiengänge abgebrochen und sie weiß nicht so recht, wohin es mit ihr gehen soll. Das Au Pair Jahr ist ihre letzte Chance, um sich darüber klar zu werden, sonst muss sie eine Ausbildung in der Versicherungsgesellschaft der Eltern machen, was sie aber auf gar keinen Fall möchte. Ich finde es toll, dass dieses Thema aufgegriffen wurde. Denn wie Lena gibt es viele junge Menschen, die nicht wissen, wie es mit ihrer beruflichen Zukunft aussehen soll. So hat man das Gefühl, das man nicht alleine ist. Mir hat insgesamt Lenas Selbstfindung auch gut gefallen. Sie hat ihre Zeit gut genutzt und als Leser merkt man auch, wie sie sich weiterentwickelt hat.

Ryan ist nach einem schwere Unfall, das seine Karriere im Skysport vorzeitig beendet hat, bei seinem Bruder eingezogen. Er ist am Anfang echt ätzend, was ich aber vollkommen verständlich finde. Sein Unfall ist noch nicht sehr lange her und er ist einfach wütend auf die Welt. Da ist es okay, dass er sich erstmal einschließt und kein Kontakt zur Außenwelt hat. Durch Lena bekommt er den benötigten Tritt in die richtige Richtung, was auch dazu führt, dass er sich weiterentwickeln kann. Diese Weiterentwicklung finde ich auch toll, auch wenn Lenas Entwicklung in meinen Augen stärker ist. Auch das gibt eine tolle Message weiter.
Was ich nicht so toll fand, ist, dass Ryan als Bad Boy dargestellt wird. Er ist kein Bad Boy. Er ist durch ein schlimmes Ereignis wütend auf die Welt, was ich vollkommen verständlich finde. Für einen Bad Boy müsste er in meinen Augen anders drauf sein. Ich weiß nicht, ob damit aus Marketinggründe versucht wird, eine bestimmte Leserschaft an sich zu ziehen. 

Insgesamt fand ich das ein wirklich guter New Adult Roman, was tolle Messages an jungen Menschen weitergibt.