Rezension

Guter Start ins Lesejahr 2014

Noah - Sebastian Fitzek

Noah
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

Der Protagonist Noah erwacht ohne Erinnerung in Berlin und findet sich an der Seite von Oskar wider, einem Obdachlosen, der ihn eine ganze Zeit lang begleiten wird.

Gerade die Figur des Oskar gefällt mir gut, er ist sympathisch und gleichzeit irgendwie mysteriös beschrieben. Man fragt sich eigentlich immer wieder, welche Rolle er spielt und hinterfragt seine Aussagen und sein Handeln immer wieder.

Mit "Noah" nimmt sich Sebastian Fitzek, der ja bisher insbesondere durch seine spannungsgeladenen Psychothriller bekannt ist einem ziemlich brisanten Thema an, der Überbevölkerung der Welt und Möglichkeiten einer Lösung für die damit einhergehende Ressourcenknappheit.

Als Leser begleitet man aus der Erzählerperspektive Noah quer durch Europa. IN einem Tempo, dass ab und an an Dan Brown erinnert.
Stück für Stück setzt sich dem Leser eine Verschwörung zusammen, die man, da Noah ja an einer Amnesieform leidet, sozusagen "live" miterlebt.
Mir hat das durchaus sehr gut gefallen.

Wobei an der ein oder anderen Stelle durchaus der ein oder andere Tote vielleicht ein wenig zu viel war oder irgendwie nicht so recht passte.

In einem zweiten Erzählstrang wird das Leben einer Familie in den Slums in Manila beschrieben und deren Herausforderngen durch die sog. Manila-Grippe und mit dem Umfeld generell.
Hier muss ich zugeben, hat mich der Auto nicht wirklich erreicht bzw. mir hat sich nicht so ganz erschlossen, warum dieser zusätzlich Erzählstrang eingebaut wurde. Natürlich gibt dieser einen anderen Blick auf das Thema, aber gleichzeitig läuft das alles auch irgendwie außerhalb der Handlung.

Insgesamt ist das Buch flott geschrieben mit einem durchaus hohe Erzähltempo (unterbrochen durch die Manila-Sequenzen) in der geschickt die ein oder andere Verschwörungstheorie eingebaut wird, die den Blick dann noch in andere Richtungen leitet und gut in die Handlung eingebaut werden.

Es gibt auch einige Überraschungen, insbesondere hinsichtlich des familiären Umfelds Noahs.
Bei aller Spannung hinterläßt er beim Leser, oder zumindest bei mir einige Gedanken zu den Themen Umwelt, Konsum und Verantwortung der Menschen für die Welt.

Das Buch war aus meiner Sicht ein guter Start in das Lesejahr 2014 und ich habe mich gut unterhalten gefüht.