Rezension

Guter Thriller

NIGHT – Nacht der Angst -

NIGHT – Nacht der Angst
von Riley Sager

Bewertet mit 4 Sternen

NIGHT – Nacht der Angst von Riley Sager

erschienen bei dtv

 

Zum Inhalt

 

1991. George W. Bush sitzt im Weißen Haus, im Kassettendeck läuft Nirvana, und die filmbegeisterte Studentin Charlie fährt mit einem Mann durch die Nacht, der vielleicht ein Serienkiller ist. Es war nur eine Mitfahrgelegenheit. Josh behauptet, er wolle zu seinem kranken Vater in Ohio. Aber etwas stimmt nicht an seiner Geschichte. Während sie über leere, dunkle Highways fahren, steigt in Charlie ein furchtbarer Verdacht auf. Ist es möglich, dass Josh der Campus-Killer ist, der ihre beste Freundin ermordet hat? Sie kann nicht weg, Hilfe holen ist unmöglich. Sie ist gefangen.

(Quelle: Verlag)

 

Zum Buch

 

Das Cover dieses Buches strahlt schon gleich eine düstere Atmosphäre aus, was mir gut gefiel. Die Geschichte wird in der dritten Person geschildert und jedes neue Kapitel hat eine Überschrift, die sich wie die Orts-Beschreibung in einem Film liest. Fand ich interessant und hat auch seine ganz eigene Bedeutung. Die Story spielt in nur einer einzigen Nacht im November 1991.

 

Charlie mag Filme. Aber nicht nur so ganz banal wie viele von uns, sondern sie erstarrt manches Mal auch ganz plötzlich, da in dem Moment eine Filmszene in ihrem Kopf abläuft. Für mich war diese Eigenschaft zeitweise sehr anstrengend zu lesen, da man kaum zwischen Realität und Traum unterscheiden kann. Charlies beste Freundin wurde vor zwei Monaten grausam auf dem Campus ermordet und für Charlie ist diese Nacht eine einzige Flucht. Flucht vor den Ereignissen, Flucht vor sich selbst und vielleicht auch vor ihrem Freund. Durch Maddies Tod hat sich Charlies Leben drastisch verändert, was auch der Leser zu spüren bekommt. An einem gewissen Punkt in der Geschichte geht eine enorme Wandlung mit Charlie vor, die ich zwar gut, aber nicht unbedingt völlig authentisch fand.

Josh ist der junge Mann, der Charlie anbietet, sie in seinem Wagen mitzunehmen. Ihn konnte ich schwer einschätzen und fand ihn jetzt auch nicht unbedingt sympathisch. Seine Absichten waren von Anfang an nicht ganz klar ersichtlich und dass er einfach ein netter Mensch in dieser Geschichte sein soll, konnte ich nur schwer glauben. Aber am Ende wissen wir, was echt und was nicht echt ist und vor allem wer Josh ist.

 

„(…) So wie es sich anfühlt, wenn jemand gestorben ist. Von einer Sekunde auf die andere ist er nicht mehr da, und man muss lernen, ohne ihn zurechtzukommen. (…)“

Seite 162

 

Riley Sager hat mir zwar spannende Lesestunden mit diesem Buch beschert, aber voll und ganz mitgerissen hat er mich nicht. Ich fand Charlie als Protagonistin wahnsinnig anstrengend und warum die Geschichte jetzt unbedingt vor gut 30 Jahren spielen musste, erschloss sich mir nicht. Dafür hat der Autor aber die damalige Zeit gut eingefangen und auf Kleinigkeiten wie Musik oder das Nicht-Existieren von Handys geachtet. Die Geschichte las sich immer mehr wie ein Film, was zwar mal etwas anderes war, mich aber nicht so ganz begeistern konnte. Teilweise fand ich die Story in die Länge gezogen. Das Ende gibt noch einmal eine ausführliche Erklärung, was mir gut gefiel. Ein tolles und auch empfehlenswertes Buch des Autors, für mich aber nicht das Beste von ihm.

 

Im Großen und Ganzen kotzen ihn die Menschen an.

Seite 241

 

 

Zum Autor

 

Riley Sager ist ein Pseudonym. Der Autor, in Pennsylvania geboren, ist Schriftsteller, Redakteur und Grafikdesigner und lebt in Princeton, New Jersey.

 

WERBUNG
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368 Seiten

übersetzt von Christine Blum

ISBN 978-3-423-22029-3

Preis: 11,95 Euro

erschienen bei https://www.dtv.de

Leseprobe https://www.dtv.de/buch/night-nacht-der-angst-22029

 

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!