Rezension

Guter Thriller mit einigen Schwächen bei den Charakteren

Papa - Sven I. Hüsken

Papa
von Sven I. Hüsken

Bewertet mit 3 Sternen

Mit dem Cover konnte ich zunächst nicht viel anfangen. Es ist okay aber war für mich nichts besonderes. Nach dem Lesen der Geschichte verstehe ich das Cover nun besser und finde das es sehr gut gewählt wurde.

Warum wollte ich das Buch lesen?
Ich hatte das Buch schon lange auf dem Schirm als ich durch Zufall bei Amazon darüber gestolpert bin. Der Klappentext hatte mich damals schon sehr angesprochen und klang vielversprechend. Die Meinungen zu dem Buch sind sehr durchwachsen und ich hatte ehrlich gesagt ein bisschen Angst als ich angefangen habe es zu lesen.

Gleich das erste Kapitel konnte mich total fesseln. Ich war begeistert und sehr zuversichtlich was den Rest des Thrillers anging.
Geschrieben ist "Papa" aus unterschiedlichen Perspektiven. Das hat mich zunächst etwas skeptisch gemacht, doch dieser Perspektivenwechsel wurde vom Autor sehr gut umgesetzt.

Mit den Charakteren wurde ich leider nicht richtig warm. Ich habe mich auch oftmals über den ein oder anderen Protagonisten mächtig aufgeregt und die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Am besten haben mir eigentlich die Kapitel aus Sicht des "Papas" gefallen. Sie waren sehr spannend geschrieben und es war interessant in die Psyche dieses Mannes zu kriechen.

Nach einem rasanten Einstieg in das Geschehen flachte die Spannung erheblich ab und ich kam nur schleppend voran. Es gab einige Ungereimtheiten und nicht nachvollziehende Fornulierungen, die meinen Lesefluss gestört haben. Die Seiten zogen sich wie Kaugummi und ich war nicht ganz bei der Sache. Einzig und allein die Hoffnung auf die widerkehrende Spannung motivierte mich zum Weiterlesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ab der Hälfte wurde es erheblich besser und die Spannung war zurück.

Auch wenn die Charaktere nicht wirklich sympathischer wurden machte es Spaß mitzurätseln und nach und nach dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Dabei wurde ich vom Autor manchmal auf eine falsche Färte gelockt. Somit kamen immer wieder überraschende Wendungen die mir wirklich sehr gut gefallen haben. So wurde es nicht langweilig und die Fragezeichen im Kopf regten zum Nachdenken an.

Ich hatte ein bisschen Angst das am Ende vielleicht noch Fragen offen bleiben könnten, doch zum Glück wurde alles aufgeklärt und auch ich war zum Schluss auf der richtigen Spur. So hat das Buch zur Mitte hin noch eine tolle Wendung genommen.

Die Idee des Autors hat mir richtig gut gefallen, doch leider haben es die Charaktere ein bisschen verdorben. Wie oft wollte ich in das Buch springen und sie schütteln. Ich habe mich teilweise echt aufgeregt.

Der Schreibstil von Sven Hüsken ist leicht verständlich aber es gab einige Formulierungen die sich etwas seltsam gelesen haben. Somit hatte ich einige Unterbrechungen im Lesefluss.

Das Buch war nicht schlecht aber auch nicht herausragend gut und bewegt sich daher erher im Mittelfeld. Ich bereue es jedoch nicht zu diesem Buch gegriffen zu haben denn es konnte mich letztendlich doch an seine Seiten fesseln.

"Papa" ist ein guter Thriller, welcher ab der Hälfte des Buches an Fahrt aufnimmt. Die Charaktere sind eher schwach und konnten mich nicht überzeugen. Trotzdem machte es Spaß mitzurätseln und dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.