guter und schlüssiger Regionalkrimi
Klappentext, Verlagsinfo
“Mord am Edersee
Der ehemalige Hauptkommissar Arne Guldberg erhält den Anruf eines Mannes, der behauptet, der Mörder seines Freundes Bertram zu sein und sogar beschreibt, wo dessen Leiche liegt. Guldberg findet seinen Freund, brutal ermordet, am angegebenen Ort, einer Insel im Edersee. Die Polizei hat schnell einen Verdächtigen. Doch während der geheimnisvolle Anrufer Bertrams Frau und Tochter einem immer perfideren Psychoterror aussetzt, werden Guldberg Andeutungen zugetragen, die ihn veranlassen, eigene Nachforschungen anzustellen. Dabei stößt er auf abgrundtiefe familiäre Verstrickungen, die weit in die Vergangenheit reichen und die die Bewohner des Edertals mit allen Mitteln versuchen, unter dem Mantel des Schweigens zu halten …”
ISBN: 978-3-426-42401-8
E-Book, Knaur eBook
Ich habe gelesen
Es gibt einen Krimi der am Edersee spielt???
Musste ich lesen!!! Ich war mit meinen Eltern oft als Kind dort und kann mich an den einen oder anderen Ausflug in diese schöne Gegend erinnern. Auch als Erwachsene hat es mich schon öfter dort hingezogen. Ich liebe es, wenn ich in Büchern die Gegend kenne und vielleicht schon mal im einen oder anderen Ort selber gewesen bin. Egal ob Roman oder Krimi, für mich ist das immer etwas besonderes. Wenn es dann allerdings in sich gekonnter Krimiform daherkommt umso besser [;-)]
Der Schreibstil von Attila Ebersbach lässt für mich nichts zu wünschen übrig. Gekonnt verbindet er einen spannenden Kriminalfall, der seine Wurzeln weit in der Vergangenheit findet mit fabelhaften Beschreibungen von Land und Leuten. Die Figuren sind auf ganzer Linie wunderbar ausgearbeitet. Nehmen wir nur mal Franca, die hitzige Tochter von unserem Titelhelden. Sie schäumt förmlich über vor Temperament und doch hat sie auch liebevolle Seiten. Sie ist schon froh, wenn sich Vater Arne hier und da als guter Ratgeber bei einem schwierigen Fall mit einmischt, allerdings mag sie sich nicht wirklich eingestehen, dass sie hier und da auf seine Hilfe zurückgreifen muss.
Hier in diesem Fall führt ja kein Weg an Arne Guldenberg vorbei, auch wenn er schon einige Zeit nicht mehr im Dienst steht, so will und muss er hier doch seine Nase in die Ermittlungen stecken. Immerhin wurde sein bester Freund ermordet und wie es scheint hat die Vergangenheit von Bartrams Frau irgendetwas mit dem Mord zu tun. Arne begibt sich auf Spurensuche und stellt fest, dass es gar nicht so leicht ist im Edertal mit den Bewohnern über vergangene Zeiten zu sprechen. Keiner möchte so richtig mit der Sprache rausrücken und auch Arnes Putzfrau steht eher der Sinn nach einer Familienzusammenführung mit ihrer Tochter Hilde.
Spannend und schlüssig gelingt es dem Autor diesen Fall gelungen zu einem Abschluss zu bringen. Man taucht als Leser sehr schnell in die Geschichte ein und findet neben dem Mordfall auch noch die eine oder andere Begebenheit, die einem ein Schmunzeln auf die Lippen treibt. Gar zu gerne stelle ich mir das Zusammenleben mit Heinrich dem achten vor, der sich als Waschbär nicht immer als ein liebevoller Mitbewohner führt [;-)] Auch die Rückblicke in die Vergangenheit des Edersees haben mir sehr gut gefallen und ich gebe zu, dass ich selber noch ein wenig im Internet recherchiert habe. Für mich ist dieser Krimi ein Buch mit “Mehrwert” gewesen und erhält eine absolute Leseempfehlung meinerseits.
Volle 5 Sterne