Rezension

Guter und sehr lesenswerter Fantasyroman

Die Magie der Namen - Nicole Gozdek

Die Magie der Namen
von Nicole Gozdek

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
Der 16-jährige Nummer 19 träumt insgeheim davon, als Erwachsener ein Held und bedeutender Name zu werden. Die 19 hat ihm in seinem Leben bisher kein Glück gebracht. Doch als der Tag der Namensgebung endlich gekommen ist, lösen sich seine Hoffnungen in Unglauben auf. Er erhält einen Namen, den keiner zu kennen scheint. Wer ist dieser Tirasan Passario, dessen Namen er für den Rest seines Lebens tragen wird? Nur das große Namensarchiv in der Hauptstadt Himmelstor kann ihm Auskunft geben. Gemeinsam mit dem Krieger Rustan Polliander und dessen Freunden macht er sich auf in die weit entfernte Stadt. Doch die Reise entpuppt sich als gefährlicher als erwartet. Namenlose und dunkle Verfolger trachten der Gruppe nach dem Leben. Und auch sein eigener Name hält noch einige Überraschungen für Tirasan bereit...
Meinung:
Von diesem Auftakt in die Dilogie hatte ich schon viel Gutes gehört, aber trotzdem ist das Buch lange ungelesen im Regal gelegen. Nun kam ich endlich dazu und die Grundidee hat mich neugierig gemacht.
Die Idee ist in diesem Kontext auf jeden Fall neu für mich gewesen. Unsterbliche Seelen, die mit den Jahren wiedergeboren werden. Dabei erfahren die Kinder erst mit 16 wer sie wirklich sind und welche Magie ihrem Namen innewohnt, wobei sich diese Magie auf ganz unterschiedliche Weise zeigt. 
Prinzipiell habe ich gut in die Geschichte gefunden, bzw. wurde gleich daran gefesselt. Es geht direkt los mit der Namensgebung für Nummer 19 und seinen Jahrgang. Dabei erfährt man anfangs recht wenig von den besonderen Gegebenheiten dieser Welt, sondern diese werden erst nach und nach aufgedeckt und das dauert doch auch teilweise bis zum Ende des Buches und es wird auch nicht alles bis ins Detail erklärt. Da hätte ich mir teilweise schon früher ein paar mehr und genauere Infos zu den Hintergründen gewünscht, aber in der Rückbetrachtung ist es nun doch ganz passend und stimmig, auch wenn (noch?) nicht alle offenen Fragen beantwortet werden.
Der Plot hat mich gut unterhalten und gefesselt. Die gefährliche Reise der Protagonisten und auch die Erkenntnisse, die sie dabei erhalten, haben mir sehr gut gefallen. Dabei gibt es immer eine gute Grundspannung, aber auch immer wieder Spannungsspitzen und unvorhergesehene Wendungen. Gut finde ich es auch, dass die Handlung sehr gut ohne eine klassische Liebesgeschichte auskommt.
Der Schreibstil ist eher einfach gehalten, dennoch aber bildgewaltig und fesselnd. Dabei sind die einzelnen Kapitel eher kurz, aber passend und an jedem Kapitelanfang befindet sich ein Absatz mit Infos über die Regeln dieser Welt.  Als hilfreiche Ergänzungen lassen sich noch das Namenverzeichnis, die Übersicht über die verschiedenen Dynastien und ihre Fähigkeiten und die Weltkarte benennen.  
Die Figuren haben alle etwas Besonderes an sich und entwickeln sich mit der Zeit stimmig weiter. Wirken sie zum Teil anfangs oberflächlich, erhalten sie im Verlauf mehr Tiefe und auch die Besonderheiten von Protagonist  Tirasan werden stimmig erklärt. 
Das Ende ist definitiv überraschend, aber doch auch zu abrupt für meinen Geschmack. Das hätte man doch irgendwie noch besser lösen können, aber zumindest finde ich es gut, dass es prinzipiell auch für sich abgeschlossen wäre und man nicht unbedingt gezwungen ist, die Fortsetzung zu lesen.
Fazit:
Ein guter und sehr lesenswerter Fantasyroman. Es gibt eine tolle Grundidee, die stimmig ausgebaut und erklärt wird, eine interessante Welt, deren Hintergründe aber erst nach und nach und auch noch nicht vollständig, aber passend aufgedeckt werden, einen fesselnden und unvorhersehbaren Plot und überzeugende Charaktere. Auch das Ende ist überraschend, aber für meinen Geschmack auch zu abrupt, was ich etwas schade fand. Aber immerhin ist es für sich abgeschlossen, weshalb man die Fortsetzung nicht unbedingt lesen müsste. Insgesamt vergebe ich gute 4 Sterne, eine Leseempfehlung und bin schon auf die Fortsetzung gespannt.