Rezension

Guter Verlauf, aber wenig Überraschung

Amokspiel - Sebastian Fitzek

Amokspiel
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 3 Sternen

Dieser Tag soll ihr letzter sein. Die renommierte Kriminalpsychologin Ira Samin hat ihren Selbstmord sorgfältig vorbereitet. Zu schwer lastet der Tod ihrer ältesten Tochter auf ihrem Gewissen. Doch dann wird sie zu einem brutalen Geiseldrama in einem Radiosender gerufen. Ein Psychopath spielt ein makabres Spiel: Bei laufender Sendung ruft er wahllos Menschen an. Melden die sich am Telefon mit einer bestimmten Parole, wird eine Geisel freigelassen. Wenn nicht, wird eine erschossen. Der Mann droht, so lange weiterzuspielen, bis seine Verlobte zu ihm ins Studio kommt. Doch die ist seit Monaten tot. Ira beginnt mit einer aussichtslosen Verhandlung, bei der ihr Millionen Menschen zuhören

Meine Meinung: 

Mein Freund liest gerade auf meine Empfehlung hin mehrere Fitzek-Bücher. Das hat mich irgendwie angesteckt und da ich die ersten Fitzeks noch gar nicht alle kennen, dachte ich, dass ich ja mal ein bisschen aufholen könnte. Daher habe ich mir auf dem Rückflug aus dem Urlaub mal Amokspiel "angetan". 

Zu Beginn war ich restlos begeistert. Der Autor fackelt nicht lange, sondern wirft uns sofort ins Geschehen. Es geht eigentlich sofort mit dem spannenden Amokspiel los und man möchte von Seite zu Seite einfach nur erfahren, wie es weitergeht und was der Killer sich denn eigentlich alles für diese Radiosendung überlegt hat. Es ist daher absolut nicht schwer hier am Ball zu bleiben. Der Verlauf der Geschichte war daher für mich mehr als perfekt. Zusätzlich erleben wir das Privatleben der Kriminalpsychologin Ira Samin. Diese Protagonistin ist zwar alles andere als perfekt, aber gerade ihre vielen Schwächen und Probleme machen sie zu einer angenehmen und irgendwie echten Protagonistin, der man gerne folgt und mit der man gerne diesen Fall löst.

Dennoch kann ich keine 4 oder 5 Sterne geben, weil ich einfach - und das ist wohl Jammern auf hohem Niveau - mehr von Fitzek gewohnt bin. Es gab keine überraschende Wendung, die mich völlig von den Socken gehauen hat. Es gab keine "Oh mein Gott"-Momente. Es hat mich einfach nicht so überrascht, sondern das Ende war für mich eher so ein langsames Auslaufen der Geschichte. Auch das ist nicht schlecht, aber irgendwie hatte ich dann doch etwas mehr erwartet, zumal die Geschichte so gut gestartet war. Vielleicht habe ich mir auch einfach nur einen anderen Hintergrund gewünscht, weil die Auflösung für mich dann doch irgendwie nicht authentisch genug und zu sehr an den Haaren herbeigezogen wirkte. 

 

Fazit:

Da ich die ersten Fitzek-Bücher noch gar nicht wirklich kenne und derzeit eher seine neuen Werke lese oder gelesen habe, wollte ich mir auch mal seine Anfangszeiten anschauen. Ich hatte schon gedacht, dass man merken wird, dass es sich eben um seine Anfänge handelt und genau das ist eben auch passiert. "Amokspiel" konnte mich zwar von der ersten Seite an mitreißen und es war nie langweilig, die Auflösung am Ende war mir dann aber doch zu wenig überraschend und zu wenig authentisch. Ich vergebe solide 3 Sterne und werde aber dennoch weiter am Fitzek-Ball bleiben :)