Rezension

Guter zweiter Fall für Nicolas Le Floch

Commissaire Le Floch und der Brunnen der Toten - Jean-François Parot

Commissaire Le Floch und der Brunnen der Toten
von Jean-François Parot

Bewertet mit 5 Sternen

Der Sohn des Grafen de Ruissec wird mit zerschossenem Gesicht in seinem verschlossenen Zimmer aufgefunden, neben sich die Pistole, auf dem Schreibtisch ein kryptischer Abschiedsbrief. Ein klarer Fall von Selbstmord, wie es scheint. Da der Graf zur Entourage der Königstochter gehört, wird Le Floch zum Tatort gerufen und entdeckt schnell einige Ungereimtheiten. Doch der Vater des jungen Mannes möchte trotz des drohenden Skandals (Selbstmördern drohte damals die öffentliche Demütigung der Leiche) nichts davon wissen. Dagegen bittet die Mutter den jungen Kommissar zu einem vertraulichen Gespräch in ein Kloster, zu dem es aber nicht kommt, weil sie dort getötet wird. Auftakt zu einem spannenden Fall, indem Le Floch sich in einem Netz von Intrigen zu verstricken droht. Von verschiedenen interessierten Kreisen wird Einfluss auf die Ermittlungen, die am besten gar nicht stattfinden sollten genommen, Le Floch selbst gerät ebenfalls in Gefahr. Doch hartnäckig wie er ist, beißt er sich durch den Fall, bei dem fast nichts so ist, wie es zu sein scheint.

Der zweite Fall zeichnet sich, genau wie der erste, durch eine anschauliche Schilderung der Welt des untergehenden Absolutismus aus, indem zahlreiche Hofcliquen ihre Intrigen gegeneinander spinnen. In diesem Sinne darf es mit der Reihe ruhig weitergehen, der dritte Band ist ja bereits für den Herbst angekündigt.