Rezension

Gutes Buch

Targa - Der Moment, bevor du stirbst - B. C. Schiller

Targa - Der Moment, bevor du stirbst
von B. C. Schiller

Bewertet mit 3.5 Sternen

Targa arbeitet bei einer Spezialeinheit. Sie übernimmt meist die Fälle, bei denen die Polizei nicht weiterkommt. In ihrem neuen Job soll sie sich an einen Serienmörder heranmachen und seine Assistentin werden. Denn das macht sie, sie geht auf Tuchfühlung mit den Verbrechern.

Obwohl ich ja kein Fan von Personen auf Covern bin, gefällt mir dieses wirklich gut. Vielleicht weil sie nur von hinten zu sehen ist. Dazu dieses kräftige rot, das geheimnisvoll und bedrohlich wirkt. Sehr gut!
Der Schreibstil ist von vornerein spannend und ich kam gut in die Geschichte hinein.
Außerdem fand ich es mal sehr interessant eine Ermittlerin zu erleben, die mit den Mördern zusammenarbeiten soll oder sich als Opfer zur Verfügung stellt. So etwas habe ich noch nicht gelesen.
Was die Spannung zusätzlich nochmal in die Höhe treibt sind die unterschiedlichen Handlungsstränge. Ich hätte zwar zuerst vermutet, dass das zu viel ist und vielleicht eher verwirren wird, aber dem ist ganz und gar nicht so. Man möchte weiterlesen und mehr über die verschiedenen Personen erfahren. Dazu kommen dann noch die kurzen Kapitel, die natürlich mittendrin stoppen und sich manchmal einem anderen Handlungsstrang widmen.
Die Kapitel selber fangen häufiger beschreibend an und man sieht die Umgebung und die Personen aus einer erhöhten Warte, bevor dann der Name der beteiligten Charaktere fällt und man wieder mitten im Geschehen ist. Sehr gut gemacht finde ich.
Obwohl die Charaktere recht interessant sind und gut beschrieben sind, konnte ich allerdings keinen so richtigen Draht zu ihnen finden. Sie wirken teilweise sehr verschlossen und geben kaum Geheimnisse preis, sodass man keine tiefere Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Targa z.B. wirkt sehr häufig einfach nur naiv und kindlich, dann jedoch wieder sehr eiskalt. Sie war mir nicht unsympathisch, aber dadurch ist sie dann doch mehr eine flüchtige Bekanntschaft und gibt keinen sehr tiefen Einblick in ihr Innerstes.
Sie selber behauptet von sich, sie könne keine Gefühle spüren. Vielleicht liegt das an dieser Unfähigkeit von ihr, aber trotzdem fand ich das sehr schade. Denn sie scheint trotz allem ein interessanter Charakter und ich hätte mir einfach mehr Tiefgang gewünscht.
Es geht zwar primär darum, wie sich Targa langsam in das Leben des Mörders schleicht und dadurch sterben nicht Kapitel für Kapitel die Menschen, aber das finde ich gar nicht so schlimm, denn trotzdem ist das Buch sehr fesselnd und man verfolgt atemlos, dass Spiel zwischen Targa und dem Serienkiller. Die Seiten flogen nur so dahin.
Und dann kommt das Ende, das wirklich gut ist und mich mit einem gelungenen Showdown überzeugen konnte. Und natürlich ist es auf eine Fortsetzung aufgebaut, obwohl dieser Fall abgeschlossen wird. Aber Targa wird weiterermitteln, denn es gibt noch genug böse Jungs da draußen. ;)

Mein Fazit: Obwohl die Charaktere recht distanziert dem Leser gegenüber bleiben, war das Buch einfach nur spannend und fesselnd geschrieben und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Die Story ist wirklich interessant und für mich ist das Buch gelungen.