Rezension

Gutes Buch, das mich trotz einiger Schwächen überzeugen konnte!

Little Secrets - Lügen unter Freunden - M. G. Reyes

Little Secrets - Lügen unter Freunden
von M. G. Reyes

Der Klappentext klang vielversprechend, das Cover sah auch ganz gut aus, die Rezensionen zu diesem Buch waren jedoch durchweg negativ. Dennoch ließ ich mir die Lust nicht verderben. Kann ich mich nach dem Roman den überwiegend schlechten Kritiken, denen "Little Secrets" sich stellen musste, anschließen? Die Antwort lautet kurz und knapp: Nein. So macht das Buch für mich genau so viel richtig, als dass das Buch sich für mich noch zu lesen lohnt. Als erstes, was ich positiv anmerken möchte, war die gute Atmosphäre, die hier "Little Secrets" aufzubauen schafft. Einerseits die locker-leichte, fröhliche und nach Freiheit schmeckende Stimmung, durchzogen von Geheimniskrämerei, Misstrauen und Geheimnissen. Das schafft die Autorin hier wirklich gut. Die Protagonisten haben mir soweit auch ganz gut gefallen, jeder für sich hatte eine eigene Persönlichkeit, eigene Charakterzüge, die im Laufe des Buches gut zur Geltung gekommen sind. Jedoch sind mir einige zu sehr auf Klischees basierend, und es dauert eine Weile, bis man als Leser mit den Figuren warm geworden ist, da sie oft sehr oberflächlich beschrieben sind und demzufolge sehr eindimensional wirken. Die Autorin kann gut Spannung aufbauen, und man möchte gerne wissen, wer welches Geheimnis birgt und wie alles zusammenhängt, setzt hierbei aber zu sehr auf eindeutige Ausdrücke, wie z.B. "Zum Glück hatte niemand ihr Geheimnis aufgedeckt(...)", sodass hier zu offen Neugier geweckt werden soll. Die Auflösung macht zwar, soweit die Geheimnisse eben im ersten Band aufgedeckt worden sind, Sinn, kommt mir aber im Nachhinein sehr unrealistisch und konstruiert vor. Es erschließt sich mir nicht ganz, warum diese ganzen Fäden zusammenlaufen. Das ist mir zu offensichtlich, dass sechs Jugendliche mir nichts, dir nichts zusammenziehen, und jeder hat seine dunklen, wirklich bösen Geheimnisse. Da fehlt mir ein wenig der Kontext, warum genau der Weg dieser Jugendlichen zusammentrifft. Trotz der einigen Kritikpunkte und mit jedem guten Argument für das Buch, gegen das sich auch ein Minuspunkt hervorziehen ließ, hatte ich wirklich Spaß beim Lesen, v.a. diese Atmosphäre von wegen Gute-Laune-Sommer-Beach-Freiheit-Partys und Dunkle-Geheimnisse-Verdacht-Misstrauen-Angst konnte mich überzeugen. "Little Secrets" konnte meiner Meinung nach aber nicht ganz das halten, was der Klappentext verspricht: "(...) es beginnt ein gefährliches Spiel, bei dem bald jeder nur seine eigene Haut retten will." Ganz so spannend mit guten Thrill-Elementen, wie sich dieser Satz anhört, ist das Buch dann doch nicht, aber diejenigen, die auf so eine gute Geschichte mit Geheimnissen Lust haben, seien mit "Little Secrets" gut bedient. 
 
Fazit:
"Little Secrets" macht vieles richtig, aber auch einiges falsch. Wer aber nach dieser Rezension nur ansatzweise Lust auf das Buch hat, der sei hiermit gut beraten. Mir hat's trotz einiger Schwachstellen gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Teile!