Rezension

Gutes Buch - Funke nicht übergesprungen

Die Achse meiner Welt - Dani Atkins

Die Achse meiner Welt
von Dani Atkins

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch handelt von Rachel, deren Leben super läuft. Sie hat einen gutaussehenden Freund, einen tollen Freundeskreis und geht bald zur Uni. Gemeinsam wollen sie einen letzten gemeinsamen Abend verbringen, der es leider auch im wahrsten Sinne des Wortes wird. Denn dann geschieht er, dieser schreckliche Unfall, bei dem sie nur überlebt, weil Jimmy, ihr bester Freund, ihr das Leben rettet.

Nach fünf Jahren kehrt sie zurück in ihren Heimatort, wegen der Hochzeit ihrer besten Freundin Sarah. Doch die Erinnerungen sind zu viel und zu schmerzhaft und sie bricht zusammen. Als sie erwacht, traut sie ihren Augen kaum: Ihr Leben ist genau dass, was sie früher immer wollte und Jimmy, der steht vor hier, quicklebendig.

Meinung

Das Buch geht mit einen vielversprechenden Prolog los und ist in der Ich-Perspektive geschrieben. Das finde ich immer super, weil ich normalerweise so wirklich super mit dem/der Protagonistin warm werden. Hier war es leider aber nicht direkt der Fall.

Wir werden sofort in das Geschehen geworden, was eigentlich super gelingt. Doch dann erfahren wir erst mal lange nicht, wer uns das Ganze eigentlich erzählt. Wir erfahren viel über ihre ganze Clique, mit Leuten, die sie zum Teil seit Jahren kennt, aber über Rachel erfahren wir erst mal nicht so viel. Dadurch wurde ich leider nicht komplett mit ihr warm und fühlte mich etwas distanziert, trotz dass ich sie eigentlich liebenswert fand.

Die Szene kurz vor dem Unfall hat mir gut gefallen. Ich wusste genau, gleich passiert etwas. Ich wollte gar nicht weiterlesen und doch musste ich. Und obwohl ich genau wusste, was auf mich zukommen wird, war ich traurig und entsetzt.

„Lange bevor die Krankenwagen bei uns eintrafen, begriff ich, dass er sich nie wieder bewegen würde.“ (S. 29)

Dann ging es weiter im Jetzt und von hier an verwirrte mich das Buch erst, dann gefiel es mir wieder, dann verwirrte es mich wieder. Es war quasi eine Berg- und Talfahrt. Wir begleiten Rachel, wie sie versucht, ihre Erinnerung an die scheinbar tatsächlichen letzten 5 Jahre wieder zu bekommen, denn sie hat nur ihr altes Leben in Erinnerung. Mit viel auf und ab und etwas Herzschmerz und Liebesgeschichte näheren wir uns dem Ziel.

„Ich glaube dir, dass du dann deine Sicht der Dinge glaubst, und zwar von ganzem Herzen und zu hundert Prozent.“ (S. 154)

Die Details und Hinweise auf das mögliche Ende waren super, vor allem, weil es dann doch was ganz anders war, als ich dachte. Es konnte mich auf jeden Fall überraschen. Es hat mich auch berührt und war traurig, aber irgendwie passte es nicht so richtig für mich, die Wendung war irgendwie nicht ganz rund.

Die ganze Zeit kam mir das ganze etwas kühl vor, mir hat irgendwie das gewisse Etwas gefehlt. Die letzten zwei, drei Kapitel sind dann fast zu gefühlsduselig und kitschig geworden und das kam alles so plötzlich und dass sie sich noch immer nicht erinnern kann, war auf einmal egal und wurde nicht mehr aufgriffen.

Fazit

Eine tolle Idee, ein Buch, das mit gefiel. Aber leider gefiel es mir einfach nur, ich war einfach die Leserin eins Buches, das ok ist und wundervoll aussieht. Aber leider war es mir am Anfang etwas zu kühl, dann gegen Ende zu gefühlsduselig. Die Wendungen am Ende fand ich leider nicht ganz so glücklich gelungen, überraschen konnte mich das Ende dennoch. Das gewisse Etwas, dieser Funke, der einen komplett einnimmt und die Welt um einen vergessen lässt, hat mir gefehlt. Alles in allem gebe ich drei Sterne für eine tolle Idee, die mich aber nicht komplett einfangen konnte. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass diese Buch für andere wundervoll ist, deswegen, probiert es aus, vielleicht seit ihr ja einer von diesen Lesern :).