Rezension

Gutes Buch, zum Schluss etwas zu hektisch.

Isegrim - Antje Babendererde

Isegrim
von Antje Babendererde

Inhalt:

Jola wohnt in einem kleinen Dorf namens Altenwinkel, hier kennt jeder jeden und man hilft sich noch gegenseitig. Eigentlich eine kleine Idylle, wäre da nicht ein dunkles Ereignis, welches das Dorf seit 5 Jahren überschattet. Eines Tages verschwand Jolas beste Freundin Alina. Von Alina fand man nur noch ihr Kleid, in dem Wohnwagen eines Dorfbewohners. Der Mann hat sich noch im Gefängnis erhängt, bevor ihm der Prozess gemacht werden konnte. 
Jetzt, 5 Jahre später vermisst Jola ihre Freundin noch immer, aber das Leben geht weiter. Jola ist mit ihrem besten Freund aus Kindertagen zusammen, Kai. Aber mit ihm läuft es nicht sonderlich gut. Als Tochter eines Försters, teilt auch Jola die Leidenschaft ihres Vaters und ist gern stundenlang im Wald um Tiere zu beobachten. Aber irgendwas ist anders, neuerdings hat sie ständig das Gefühl nicht allein zu sein und fühlt sich beobachtet.  
Im Wald macht Jola eines Tages eine faszinierende Entdeckung, was zuerst wie ein wildernder Hund aussieht, entpuppt sich als Wolf. Aus Angst man könnte den Wolf erschießen, erzählt sie niemanden von der Entdeckung. Plötzlich werden Gegenstände aus dem Dorf gestohlen und im Wald trifft Jola auf einen Jungen, der ziemlich verwildert aussieht.  
Hat dieser Junge etwas mit den Diebstählen zu tun? Wer beobachtet Jola? Ist der Fall Alina wirklich geklärt oder läuft der Mörder noch immer frei umher?

Meinung: 
Schreibstil: Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, da der Schreibstil recht einfach gehalten ist. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Jola, mit ganz kleinen Ausnahmen.
Fazit: Die Autorin hat es geschafft mich von Anfang bis Ende des Buches in der Geschichte zu halten und es blieb durchweg spannend. Während des Lesens hat man die Faszination der Autorin gespürt, die sie für den Wald entgegenbringt. Ich selbst wohne in einem kleinen Dorf was an einem Waldstück liegt (wenn auch nicht ganz so nah). Daher hab ich mich in dem Buch fast wie zu Hause gefühlt. Die sehr kurzen Kapitel im Buch, die uns mitteilen das der Mörder von Alina noch lebt, haben mir immer wieder rätseln lassen um wen es sich handelt. 
Zu den Charakteren. Jola gibt nach außen den starken Charakter, jedoch ist sie verunsichert. Das Verschwinden von Alina lässt sie Tag für tag nicht los. Dennoch will sie nicht in Angst leben, was sehr schwer ist da ihre Mutter seit dem Vorfall unter starker psychischer Belastung steht und so das Leben von Jola nicht gerade leicht macht.  
Kai mochte ich nicht, er war mir einfach unsympathisch und oberflächlich. Er hat mich genervt, mit seinem "Dein Handy war aus...". Ja dann ist das halt so, hör auf rumwundern. Olek war mir dagegen etwas lieber. Obwohl man anfangs nicht viel über ihn wusste, hatte ich das Gefühl, dass er ein guter Mensch ist. Die Nebencharaktere im Buch fand ich interessant, allen voran Agnes und Mari mit ihrer bewegenden Kriegsgeschichte.  
Von mir bekommt das Buch 4,5/5 Sternen, denn kurz vor Schluss bin ich beim lesen immer wieder gestolpert, mir wurde es etwas zu hektisch. Dennoch zaubert Antje Babendererde zum Schluss ein bombastisches Finale hin, was mich umgehauen hat und mich nicht nur einmal überrascht hat.