Rezension

gutes Debut

Wahrheit gegen Wahrheit
von Karen Cleveland

Bewertet mit 4 Sternen

Oh je, ein Spionagethriller. Werde ich den verstehen können? Oft ist es ja so, dass man vor lauter Spionage und Gegenspionage gar nicht mehr kapiert, wer jetzt wo und warum was tut. Aber hier wurde ich angenehm überrascht: die Spionagegeschichte ist eigentlich nur das Grundgerüst. Drumherum webt Karen Cleveland, selber lange Jahre als CIA-Analystin tätig, einen Roman, der es in sich hat.

Vivian und Matt sind ein glückliches Ehepaar. Bis Vivian Matts Foto bei ihren Recherchen in einem russischen Rechner entdeckt. Als sie ihn zur Rede stellt, gesteht er alles, allerdings sind die Russen mächtiger und wollen sich Vivians Stellung zunutze machen. Als sie aber die Kinder des Paares bedrohen, ist für Vivian eine Grenze erreicht – und sie schlägt zurück.

Das Buch beginnt ohne große Vorworte schnell mit der eigentlich Handlung, was mir gut gefallen hat. Die Familie wird nach und nach in Rückblenden bekannt gemacht, was den Lesefluss kaum stört und durch die Unterbrechungen zum Spannungsaufbau beiträgt. Der Leser weiß bald selbst nicht mehr, ob er Matt trauen kann oder nicht, so geschickt baut Cleveland die Handlung auf.

Das Ende ist etwas unglaubwürdig und die letzten beiden Seiten habe ich nicht ganz verstanden, es bietet aber Raum für eine Fortsetzung, die ich auch gerne lese würde.