Rezension

Gutes Mittelmaß

Die Päpstin - Donna Woolfolk Cross

Die Päpstin
von Donna Woolfolk Cross

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ich habe das Buch gelesen, bevor ich wusste, dass es wohl eine reale historische Frage dahinter gibt. Ich bin ein großer Fan historischer Romane und habe schon einige gelesen.

Der Schreibstil sowie auch die Handlung sind völlig in Ordnung, haben mich aber zu keinem Zeitpunkt so richtig gefesselt.

Meiner Meinung nach hätte man das Buch um gut 150 Seiten kürzen können. Die Handlung ist zwar interessant da die Protagonistin Johanna wirklich außergewöhnlich ist und man sie meistens sehr gut verstehen und ihr Handlungen nachvollziehen kann, allerdings erscheint es mir unglaubwürdig, dass sie in allem was sie anfängt ausnahmelos die Beste und ihren männlichen Kollegen weit überlegen zu sein scheint. Hiermit offenbart sich dann auch direkt die für mich größte Schwäche des Buches: die eindimensionalen Charaktere. Entweder sind die Personen ausnahmelos gut oder ausnahmelos böse beziehungsweise von niederen Beweggründen getrieben. Die einzige Ausnahme dabei ist Johannas Mutter, die zwar für die Protagonistin Johanna sehr wichtig ist, allerdings ziemlich sang- und klanglos aus der Geschichte verschwindet. In diesem Zusammenhang auch unglücklich: Zwar wird ein Geheimnis zwischen den Eltern angedeutet aber nie aufgelöst.

Allerdings finde ich nicht, dass die Geschichte besonders kitschig ist und wer dieses Buch mit einem Groschenroman vergleicht tut "Der Päpstin" meiner Meinung nach Unrecht.

Ich frage mich auch, wie wahrscheinlich es in einer Zeit ist, in der ganze Familien einem Raum leben, ein ganzes Leben geheim zu halten, dass man eine Frau und kein Mann ist.

Trotzdem war es nett zu lesen und ich wollte gerne das Ende erfahren.

Zusammenfassend: Es ist eine gutes Mittelmaß aber nicht zu vergleichen mit anderen historischen Romanen von bekannteren Autoren.