Rezension

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Habe Bilder im Kopf von North Carolina

Der Gesang der Flusskrebse - Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse
von Delia Owens

Bewertet mit 4 Sternen

"Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens handelt von Kya, die zu Beginn des Romans gerade einmal 6 Jahre alt ist und mit ihrer Familie im Marschland von North Carolina lebt. Der gewalttätige Vater treibt nicht nur die Mutter in die Flucht, auch die Geschwister verlassen Kya und ihren Vater nach und nach, so dass sie schließlich alleine mit ihrem Erzeuger, den sie nur prügelnd oder trinkend erlebt hat, zurückbleibt. Von nun an ist Kya auf sich selbst angewiesen, denn der Vater kümmert sich weder um Nahrung noch um sonstige Bedürfnisse. Als er eines Tages nicht mehr auftaucht, muss sie ganz alleine zurechtkommen, denn von der Dorfgemeinschaft werden die Menschen, die in der Marsch wohnen nicht sonderlich geschätzt.

Kya ist eine starke Persönlichkeit, die sich an ihr karges Leben anpasst und Erstaunliches lernt, auch wenn sie nur einen Tag in ihrem Leben zur Schule gegangen ist. Sie überwindet die Einsamkeit mit Hilfe der Natur und den wenigen Menschen, die Zugang zu ihr finden. Als eines Tages der junge Chase Andrews aus dem nahegelegenen Ort Barkley Cove zu Tode kommt, ist das Dorf fast einhellig der Meinung " das Marschmädchen" muss schuld sein. Trotzdem ist der Mordprozess nur so etwas wie ein Nebenschauplatz. Sehr intensiv, gefühlvoll und poetisch beschreit Owens in ihrem Debüt immer wieder die Natur North Carolinas und das Mädchen, dass allmählich zur Frau heranwächst und mit einfachsten Mitteln überleben muss. Das hat mir sehr gut gefallen.

Den Schluß, bzw die Auflösung fand ich nicht so gut. Die Gedichte hätte die Autorin meiner Ansicht nach besser weggelassen. Das war für mich zuviel des Guten.

Alles in allem habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen. Ich hatte die schöne Landschaft vor Augen, und habe besonders die Naturbeschreibungen sehr genossen.